„Wir sind stolz auf Avrîn“

Avrîn Mahsum ist in Efrîn gefallen, während sie die türkischen Angriffe als Mitglied des Pressezentrums der YPJ dokumentierte. Ihre in Hamburg lebende Schwester bezeichnet sie und einen weiteren gefallenen Bruder als Stolz der Familie.

Avrîn Mahsum (Bêrîvan Mustafa) war Mitglied des Pressezentrums der Frauenverteidigungseinheiten YPJ und ist am 27. Januar gefallen, als sie die Gefechte im Bezirk Raco filmte. „Sie war unsere Jüngste, unser Küken“, sagt ihre Schwester Amîna Mustafa, die in Hamburg lebt.

Avrîn kam 1995 als achtes Kind einer Familie in der Gemeinde Aqube in Efrîn zur Welt. Sie ist die zweite der acht Geschwister, die im kurdischen Befreiungskampf gefallen ist. Ihr Bruder Xelîl schloss sich 1999 nach der Verschleppung Abdullah Öcalans in die Türkei der Befreiungsbewegung an und kam 2013 bei einem Gefecht in Girkê Legê ums Leben. Avrîn, die damals noch auf das Gymnasium ging, schloss sich nach seinem Tod der YPG an. Ein weiterer Bruder ist ebenfalls bei der YPG.

Amîna Mustafa erzählt, ihre Familie habe der Befreiungsbewegung schon immer nahegestanden und Avrîn sei darin aufgewachsen. „Sie war ein kleines, aber starkes Kind. Ungerechtigkeit war für sie unerträglich. Tat ihr jemand Unrecht, wehrte sie sich sofort. Sie war außerdem eine gute Schülerin.“

Nach dem Tod ihres Bruders Xelîl habe Avrîn seinen Kampf fortsetzen wollen, erzählt Amîna weiter. Sie sei zunächst beim Asayish, den Sicherheitskräften, gewesen und dann in die Pressearbeit gegangen. „Avrîn und Xelîl sind der Stolz der Familie“, sagt Amîna.

MEHMET ZAHİT EKİNCİ / YENİ ÖZGÜR POLİTİKA