Aktivistinnen der Initiative „Frauenbefreiung“ (türk. Kadınların Kurtuluşu) haben auf dem Taksim-Platz in Istanbul gegen patriarchale Gewalt protestiert. Anlass war der Tod von Ipek E. in der nordkurdischen Provinz Êlih (türk. Batman). Die 18-Jährige hatte Selbstmord begangen, nachdem sie von dem türkischen Unteroffizier Musa Orhan wochenlang festgehalten und vergewaltigt worden war.
Die Istanbuler Aktivistinnen zeigten ein Transparent mit der Aufschrift „Ipeks Mörder ist das patriarchale System“ und erklärten: „Wir kämpfen auf allen Ebenen weiter gegen das patriarchale Justizsystem, das Musa Orhan vor Ipeks Tod auf freien Fuß gesetzt und erst nach heftigen Protesten in den sozialen Medien verhaftet hat. Vor allem in Kurdistan werden Angriffe auf Frauen von staatlicher Hand ausgeführt. Wir alle wissen, dass die Verbrechen der Sicherheitskräfte und Beamten vertuscht werden. Der Staat tastet Vergewaltiger und Frauenmörder nicht an. Angegriffen werden vielmehr die Frauen, die auf der Straße Rechenschaft fordern.“
Bevor die Frauen ihre Erklärung beenden konnten, wurden sie von der Polizei angegriffen. Die Aktivistinnen Başak Yeşilot, Gamze Taşçı, Berivan Kurt und Burcugül Çubuk wurden gewaltsam festgenommen.