Seit dem 16. Juni findet die „Widerstandsoffensive Cenga Heftanîn” der Guerilla gegen die türkische Invasion in der Region Heftanîn in Südkurdistan statt. Laleş Rênas sprach mit der Guerillakämpferin Canfeda Tolhildan über ihren Eindruck von der Lage. Tolhildan ist Kämpferin in der Frauenguerilla YJA-Star, sie erklärt: „Der Bevölkerung in Südkurdistan muss eines klar sein. Sie ist die Quelle unserer Kraft und wir sind ihre Vorhut. Der Feind kann nicht sagen ‚Wir sind ganz locker nach Heftanîn gekommen‘. Um allein einen Gipfel in Heftanîn zu besetzen, mussten vier Cobra-Kampfhubschrauber eingesetzt werden, und es kreisten 24 Stunden am Tag Aufklärungsflugzeuge über der Region. Dennoch gab es an jedem Punkt Guerillawiderstand.“
Tolhildan berichtet vom Widerstand auf den Gipfeln Xantûr, Şeşdara und Dûpişk und sagt: „So viele wie gekommen sind, sind auch getötet worden und sie können nicht einmal ihre Leichen bergen. An der Operation nehmen nicht nur türkische Soldaten teil, es befinden sich auch Dorfschützer und IS-Dschihadisten unter ihnen. Wenn sie getötet werden, bleiben ihre Leichen zurück. Deshalb verheimlicht das türkische Militär seine Verluste.“ Tolhildan sagt, dass das Militär nur bei Soldaten zumindest versuche, die Leichen zu bergen.
Widerstandsfokus Xantûr
Zum Widerstand auf dem Xantûr und Şeşdarê sagt Tolhildan: „Dieser Widerstand hat gezeigt, wie entschlossen wir sind und wie wir kämpfen. Freundinnen wie Amara, Zeryan und Şoreşger sind dort gefallen. Sie haben uns große Moral hinterlassen. So wie damals Zîlan. Das Militär setzt massiv auf Technik. Aber das stärkt nur unserer Willen. Jede ihrer Raketen trägt zu unserer Entschlossenheit bei. Und natürlich haben wir auch die Realität des Feindes ein weiteres Mal sehen können.“
„Die Guerilla ist überall und nirgends“
Das türkische Militär setzt in der Nacht auf massive Bombardierungen und den Beschuss der Umgebung aus Kampfhubschraubern. Tolhildan kommentiert dieses Vorgehen: „Das zeigt einfach nur, wie viel Angst sie haben. Sie fürchten ständig den Moment, an dem die Guerilla angreift. Die Menschen in Südkurdistan sollten sich nicht vor dem Spezialkrieg und der Technik fürchten. Die Guerilla ist zum Alptraum des türkischen Militärs geworden. Die Guerilla ist überall und nirgends. Diese Berge gehören uns und wir werden in der Heftanîn-Offensive siegen.“