Stützpunktgelände in Şirnex von Guerilla angegriffen

Die kurdische Guerilla hat ein Stützpunktgelände der türkischen Armee in Şirnex aus der Luft angegriffen. Neben dem Standort der motorisierten Infanteriebrigade der Landstreitkräfte wurden auch Erdöl-Bohrlöcher ins Visier genommen.

Vergeltung für Tötung von Zivilist:innen

Die kurdische Guerilla hat ein Stützpunktgelände der türkischen Armee in Şirnex (tr. Şırnak) aus der Luft angegriffen. Wie die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte (HPG) heute mitteilte, nahm die Luftverteidigungseinheit „Şehîd Doğan Zinar“ bereits am Donnerstag den Standort der motorisierten Infanteriebrigade der türkischen Landstreitkräfte ins Visier. Neben dem Quartier selbst seien auch mehrere Erdölbohrlöcher unter Beschuss gesetzt worden.

Insgesamt trafen die fliegenden Maschinen laut HPG-Angaben vier Mal ihr Ziel. Das attackierte Gelände liegt an den Ausläufern des Gabar-Gebirges und befindet sich im kurdischen Dorf Meydîn, das 1991 vom türkischen Staat gewaltsam geräumt worden ist. Der türkische Name der Ortschaft lautet Seslice.

Die HPG begründeten die Aktionen als Reaktion auf einen Luftangriff der türkischen Armee gegen Zivilpersonen in Südkurdistan. Am Montag waren ein 58-Jähriger und seine zehn Jahre jüngere Ehefrau in Dînarte bei Akrê beim Angriff eines Kampfflugzeugs getötet worden. Das Paar war laut Behördenangaben zu Fuß am Rande einer Hauptstraße unterwegs, als der Angriff verübt wurde. Das türkische Verteidigungsministerium behauptete, „Terroristen neutralisiert“ zu haben.

Die HPG werfen darüber hinaus der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) eine Mitschuld an der Tötung des Paares vor. Ihr Geheimdienst Parastin habe die Eheleute in Kooperation mit Agenten des türkischen Nachrichtendienstes MIT als Angriffsziel ausgewählt, erklärten die HPG und warnten vor weiteren Vergeltungsaktionen: „Sollte unsere Zivilbevölkerung weiterhin angegriffen werden, werden unsere Luftverteidigungskräfte nicht zögern, zu reagieren.“