Sakine-Cansız-Festival: Frauen, Leben, Freiheit!

In Zürich hat das fünfte Sakine-Cansız-Frauenfestival stattgefunden. Die baskische Aktivistin Nekane Txapartegi erklärte in einem Redebeitrag: „Es ist der Kampf von Frauen wie Sakine, der Frauen weltweit vereint.“

Im Gedenken an die drei 2013 in Paris ermordeten kurdischen Freiheitskämpferinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez hat zum fünften Mal ein Frauenfestival in Zürich stattgefunden. An dem von der kurdischen Frauenbewegung in der Schweiz und zahlreichen weiteren Organisationen und Initiativen veranstalteten Festival nahmen Tausende Menschen teil.

Das Festivalgelände war geschmückt mit Bildern von Abdullah Öcalan, Sakine Cansız, Fidan Doğan, Leyla Şaylemez und weiteren Frauen, die ihr Leben im Befreiungskampf verloren haben, sowie den in der Türkei inhaftierten HDP-Abgeordneten. Auf Transparenten wurde auf die Bedeutung des Frauenkampfes in Rojava hingewiesen.

Das Festivalprogramm begann mit einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Frauen, Gewalt und Widerstand“, bei der Besime Konca (HDP), Newal Serhat von der kurdischen Jugendbewegung Komalên Ciwan, die baskische Frauenaktivistin Nekane Txapartegi, Meral Çınar von den Kampus-Hexen und Hülya Yalçın Orak von der Sozialistischen Fraueneinheit als Rednerinnen auftraten. Zentrales Thema in der Diskussion war die Wichtigkeit von Selbstverteidigungsstrukturen für Frauen.

Die baskische Aktivistin Nekane Txapartegi, die wegen eines spanischen Auslieferungsgesuchs knapp anderthalb Jahre in der Schweiz in Haft war, erklärte in ihrem Redebeitrag: „Dass wir hier als Frauen zusammen sind und kämpfen, haben wir Frauen wie Sakine Cansız und ihren Weggefährtinnen zu verdanken. Wie hoch der Preis auch sein mag, als Frauen dieser Welt werden wir den Kampf für Frauenbefreiung weiterführen. Was uns heute hier zusammenführt, ist der Kampf von Frauen wie Sakine, die aller Unterdrückung zum Trotz immer weitergekämpft und dafür sogar ihr Leben gegeben haben.“

Nach der Veranstaltung begann das Bühnenprogramm mit einer Schweigeminute. Besime Konca, eine der HDP-Abgeordneten, denen der Abgeordnetenstatus entzogen worden ist, verwies in einer Rede auf die Gewalt, der Frauen in der Türkei ausgesetzt sind. Zu den bevorstehenden Parlaments- und Präsidentschaftswahlen am 24. Juni in der Türkei erklärte sie: „Wenn die HDP die Zehn-Prozent-Hürde nicht überschreitet, werden Erdoğan und seine Regierung nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte landen. Aus diesem Grund müssen die HDP und ihr Präsidentschaftskandidat Demirtaş unterstützt werden.“

Festival-Erlös geht an Efrîn-Vertriebene

Auf dem Festivalgelände waren viele Zelte aufgebaut, in denen verschiedene kulturelle Aktivitäten und Diskussionen stattfanden. Auf der Bühne traten zahlreiche kurdische, schweizerische, spanische und italienische Musikerinnen auf. Außerdem gab es ein Kinderprogramm.

Der gesamte Erlös des Festivals geht an die nach Şehba geflüchteten Menschen aus Efrîn. Der Fußballer Deniz Naki trug zum Erlös bei, indem er handsignierte Trikots von Amedspor verkaufte.