Rojava nimmt Abschied von Firyal Silêman Xalid

Die bei einem gezielten Attentat in Kerkûk ermordete kurdische Revolutionärin Firyal Silêman Xalid ist in Hesekê beigesetzt worden.

Firyal Silêman Xalid ist in Hesekê beerdigt worden. Ihr Leichnam wurde am Montag von hunderten Menschen in einem Konvoi vom zentral gelegenen Sitz des Rates der Angehörigen von Gefallenen auf den Friedhof im Ort Dawûdiyê begleitet. Auf dem Weg wurde immer wieder „Rache“ gerufen.

Die 1975 in Amûdê geborene Firyal Silêman Xalid, die sich innerhalb der kurdischen Befreiungsbewegung Zelal Zagros nannte, war am vergangenen Donnerstag auf offener Straße vor einer Schule in der südkurdischen Stadt Kerkûk erschossen worden. Der Schütze und ein Komplize tauchten auf einem Mofa auf und gaben neun Schüsse auf die Revolutionärin ab, von denen die meisten tödlich waren. Nach der Tat konnten sie unerkannt entkommen.



Die kurdische Bewegung verdächtigt den türkischen Geheimdienst MIT als Urheber des Anschlags auf Xalid. Das wurde auch in Redebeiträgen auf der Beerdigungszeremonie deutlich. Şerzad Casim von der Frauenorganisation Zenobiya sagte, dass der Mord in Kerkûk ein Teil einer langen Serie von türkischen Staatsmorden sei, die seit einem Jahrzehnt dutzende Todesopfer forderten und etliche zum Teil schwer Verletzte nach sich zogen.



„Wir fordern internationale Rechtsorganisationen auf, endlich zu handeln und die Verantwortlichen dieser politischen Attentate zur Rechenschaft zu ziehen“, forderte Casim. Dies, um wenigstens ein Stück Gerechtigkeit herzustellen. Sehr begrüßenswert fand sie, dass zwei Tatverdächtige in dem Fall von irakischen Sicherheitsbehörden festgenommen wurden. Wichtig sei jetzt, dass der Anschlag lückenlos aufgeklärt werde und die nötigen Konsequenzen gezogen würden.



In weiteren Ansprachen wurde das Leben von Xalid gewürdigt und ihren Hinterbliebenen besonderer Trost zugesprochen. Anschließend wurde ihre Gefallenenurkunde verlesen und der Familie übergeben. Der Leichnam von Firyal Silêman Xalid wurde begleitet von Trillern zahlreicher Frauen und dem Ruf „Die Gefallenen sind unsterblich“ begraben.