QSD melden 28 tote Söldner durch Gefechte in Nordsyrien

Bei Zusammenstößen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens und dem von der Türkei gesteuerten Söldnerverband „Syrische Nationalarmee“ sind im Umland von Minbic und Kobanê mindestens 28 Dschihadisten getötet worden, 36 weitere wurden verletzt.

Widerstand gegen Besatzung

Bei Zusammenstößen zwischen den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) und dem von der Türkei gesteuerten Söldnerverband „Syrische Nationalarmee“ (SNA) sind im Umland von Minbic und Kobanê mindestens 28 Dschihadisten getötet worden, 36 weitere wurden verletzt. Das teilte das Medien- und Kommunikationszentrum der QSD am Dienstag in einer Bilanz zum Kampfgeschehen vom Vortag mit.

Laut dem Bericht gab es die größten Verluste für die selbsternannte SNA in der Gegend um die südöstlich von Minbic gelegene „Abu Saeed“-Farm. Dort sei es nach einem Durchbruchsversuch zu „heftigen Gefechten“ gekommen, zudem führten Drohneneinheiten der QSD mehrere Angriffe auf Stellungen und Sammelorte durch. Die Luftangriffe trafen auch Panzerwagen und andere Militärfahrzeuge. Einige seien zerstört oder stark beschädigt worden, hieß es.

Weitere Auseinandersetzungen fanden nach QSD-Angaben in der südlich von Minbic gelegenen Kleinstadt Dêr Hafir (Dair Hafir) sowie an der Qereqozax-Brücke bei Kobanê statt. An beiden Fronten seien mehrere Selbstmorddrohnen der Söldner abgeschossen worden, außerdem habe es Nahkämpfe gegeben. Das Bündnis teilte darüber hinaus mit, dass die türkische Armee am Vortag „zahlreiche Angriffe“ auf Positionen der QSD sowie Wohngebiete und Infrastruktur der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien verübte, um den Einsatz ihrer Bodentruppe SNA zu flankieren. Dabei seien neben Kampfflugzeugen auch Drohnen, Panzer, Artillerie und andere schwere Waffen eingesetzt worden.

Zu den Zielen dieser Angriffe gehörten demnach teils dicht besiedelte Dörfer auf beiden Seiten des Euphrat, darunter Bir Hiso (Bir Hesu) an der Qereqozax-Brücke sowie der Flughafen und die Weizenspeicher in der Gemeinde Sirrîn (Sarrin). Bei einem dieser Angriffe seien vier QSD-Mitglieder verletzt worden, nennenswerten Schaden durch die Bombardements habe es aber nicht gegeben. In der Nähe von Dêr Hafir sei ein Checkpoint der Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) von einer türkischen Drohne erfasst worden, über Verluste sei nichts bekannt. Mit drei ihren Mitgliedern sei der Kontakt allerdings abgebrochen, erklärten die QSD.

Dschihadistenoffensive auf Tişrîn-Talsperre

Seit dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad Anfang Dezember rückt die SNA – eine Koalition bewaffneter Dschihadistenmilizen, die auf Initiative der Türkei als Nachfolgerin der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) ins Leben gerufen und ausgerüstet wurde – weiter in Nordsyrien vor. Derzeit versuchen die Islamisten mit Rückendeckung der türkischen Luftwaffe, die Kontrolle über die strategisch wichtige Tişrîn-Talsperre zu gewinnen und sich einen Weg nach Kobanê freizukämpfen. Der Staudamm nahe Minbic ist wichtig für die Wasser- und Stromversorgung großer Gebiete in der nordostsyrischen Autonomieregion.

Titelfoto: Kämpferin der QSD-Antiterroreinheit YAT © Kollektiv Şopdarên Rojê ya Çandê / Symbolbild