Luftschläge nahe der Tişrîn-Talsperre
Türkische Kampfflugzeuge haben auch am Montag das Umland der Tişrîn-Talsperre bombardiert.
Türkische Kampfflugzeuge haben auch am Montag das Umland der Tişrîn-Talsperre bombardiert.
Türkische Kampfflugzeuge haben auch am Montag das Umland der Tişrîn-Talsperre in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien bombardiert. Nach Angaben einer ANHA-Reporterin vor Ort galten insgesamt drei Angriffswellen einer Parkanlage in einigen hundert Metern Entfernung zum Damm. Ob die Attacken Verletzte forderten oder weitere Schäden an der Talsperre verursachten, ist nicht bekannt.
Die gut 30 Kilometer südöstlich von Minbic gelegene Tişrîn-Talsperre befindet sich seit Anfang Dezember im Fokus einer Besatzungsoffensive der türkischen Armee und ihrer Dschihadistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA). Deren Ziel ist es, die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) von der Westseite des Euphrat zu verdrängen, um das östlich davon gelegene Kobanê leichter angreifen zu können.
Um dieses Ziel zu erreichen, nimmt die Türkei offenbar auch einen „Kollaps“ an der Anlage in Kauf. Schon länger warnt die nordostsyrische Selbstverwaltung vor dem Hintergrund massiver Schäden durch türkisches Bombardement vor einem Dammbruch, der eine verheerende Überflutung mit Auswirkungen bis in den Irak auslösen könnte. Dennoch finden nahezu täglich Luftangriffe rund um das Dammgebiet statt, wo seit vergangener Woche zudem eine zivile Mahnwache gegen die türkische Militärgewalt stattfindet.
Massaker in Sirrîn
Auch der südliche Stadtrand von Kobanê wurde in den letzten Tagen und Wochen immer wieder angegriffen. Am Montagvormittag hatte es mehrere Luftschläge auf Sirrîn (Sarrin) gegeben, etwa zeitgleich schlugen auch Artilleriegeschosse in der Gemeinde ein. Getroffen wurden unter anderem eine Zementfabrik sowie mehrere Dörfer. Sirrîn ist ein Knotenpunkt an der Schnellstraße M4, die die türkisch-dschihadistische Besatzungszone östlich von Aleppo mit Raqqa verbindet. Am Samstag hatten türkische Kampfflugzeuge dort ein Wohnhaus bombardiert; ein 37-Jähriger und zwei seiner Töchter wurden getötet, fünf weitere Kinder sind verletzt worden.