Podcast zu feministischer Organisierung und Selbstverteidigung

Die Gruppe Gemeinsam kämpfen hat zum internationalen Frauenkampftag den zweiteiligen Podcast „Autonome feministische Organisierung und Selbstverteidigung“ veröffentlicht.

Die Gruppe Gemeinsam kämpfen hat zum internationalen Frauenkampftag 8. März den zweiteiligen Podcast „Autonome feministische Organisierung und Selbstverteidigung“ veröffentlicht. Die Gruppe bezieht sich in ihrer Analyse stark auf die kurdische Frauenbewegung und auf andere weltweite feministische Kämpfe und erklärt. „Im Fokus des Podcasts steht die autonome Organisierung von Frauen, Lesben, inter, trans, nicht binären und agender Personen, kurz FLINTA*. Es werden aber auch Methoden wie Kritik und Selbstkritik (Tekmîl), Selbstwerdung (Xwebûn) oder die Beschäftigung mit widerständiger Geschichte, wie aus der Jineolojî bekannt, besprochen.“

Der Podcast wurde 2020 aufgenommen und enthält zahlreiche Beiträge anderer politischer Gruppen, die autonome Organisierung in Teilen oder ganz für sich nutzen. Zu Wort kommen beispielsweise Menschen von Ende Gelände, Riseup4Rojava oder dem Purple Mic.

Im ersten Teil des Podcasts wird der Frage nachgegangen, wogegen sich FLINTA* verteidigen müssen. Im zweiten Teil wird dann besprochen, was autonome Organisierung - also die Organisierung gemeinsam unter FLINTA* - mit Selbstverteidigung zu tun hat. Desweiteren stellt die Gruppe für alle an einer Vertiefung Interessierten eine Analyse der politischen Lage im kapitalistischen Staatensystem auf ihrer Homepage zur Verfügung.

Anna von Gemeinsam Kämpfen erläutert: „Mit dem Podcast wollen wir FLINTA* trotz Corona bestärken, feministische Strukturen weiter aufzubauen. Wir brauchen autonome feministische Organisierung, um uns gegen patriarchale Strukturen zu wehren und eine eigene Form der Organisierung zu entwickeln.” 

Zu autonomer Organisierung sagt die 35-Jährige außerdem: „Für mich ist es eine andere Qualität, wenn ich als Frau in gemischtgeschlechtlichen Gruppen unterwegs bin. Da muss ich mich mit Dingen wie dominantem Redeverhalten männlicher Genossen auseinandersetzen oder damit, dass diese keine Verantwortung für emotionale Arbeit in der Gruppe übernehmen. In autonomen Gruppen ist das ausgeglichener und wir können uns auf die eigentliche Arbeit konzentrieren. Das heißt nicht, dass wir nicht alle Menschen brauchen für gesellschaftliche Veränderung, aber es ist gut, sich auch immer wieder unter FLINTA* auszutauschen und gemeinsam zu arbeiten.”

Grundlage des Podcasts ist ein Workshopkonzept, das Gemeinsam kämpfen seit 2018 in verschiedenen Städten durchführt. Die Gruppe empfiehlt, den Podcast gemeinsam mit anderen anzuhören und zu diskutieren.