Kundgebung gegen Feminizide in Hamburg
In Hamburg ist am 11. Mai eine Frau von ihrem Sohn ermordet worden. Das Anti-Feminzid-Netzwerk Hamburg gegen Feminizide hat am Mittwoch auf dem Alma-Wartenberg-Platz im Bezirk Altona protestiert.
In Hamburg ist am 11. Mai eine Frau von ihrem Sohn ermordet worden. Das Anti-Feminzid-Netzwerk Hamburg gegen Feminizide hat am Mittwoch auf dem Alma-Wartenberg-Platz im Bezirk Altona protestiert.
Am Mittwochabend fand eine Kundgebung des Anti-Feminizid-Netzwerkes auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Hamburg statt. Im Netzwerk haben sich Einzelpersonen, Mitglieder aktivistischer Gruppen sowie Fachberatungsstellen organisiert. Zwei Wochen zuvor, am 11. Mai, wurde in Hamburg-Blankenese eine Frau von ihrem Sohn getötet.
Bundesweit gab es in diesem Jahr schon mindestens 39 bekannte Feminizide und 41 versuchte Feminizide. Feminzide sind Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Das Anti-Feminizid-Netzwerk möchte keinen dieser Morde unbeantwortet lassen und trifft sich nach einem Feminizid immer an darauffolgenden Mittwochabenden auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Altona. Zu dieser Kundgebung sind Menschen aller Geschlechter eingeladen. Der Platz wurde im Dezember 2022 zum Widerstandsplatz gegen Feminizide ausgerufen.
Etwa 25 Menschen versammelten sich am Mittwochabend auf dem Platz, um in Trauer und Wut ein Zeichen gegen diese strukturelle Gewalt zu setzen. Im Jahr 2022 wurde durchschnittlich alle zweieinhalb Tag eine Frau von ihrem Partner oder Expartner getötet. Doch auch die Ermordung von Frauen durch männliche Familienangehörige zählt als Feminizid. Eine Vertreterin des Netzwerks erklärte: „Alle sollen wissen: Es reicht! Wir werden uns laut und wütend gegen patriarchale Gewalt einsetzen. Gegen Stalking, Misshandlung, Vergewaltigung, misogynen Terror, gegen Feminizide!“
Eine Rednerin des Gewaltschutzes machte auf die Vulnerablität von Frauen und Mädchen in Unterkünften für Geflüchtete aufmerksam. Es mangele an sicheren Rückzugsräumen, Schutz in Schlaf- und Waschräumen und der verlässlichen Meldung von Missbrauchsvorfällen auch durch Sicherheitspersonal. Darauf folgte ein Redebeitrag des Kollektivs Tejiendo Redes Y Rebeldía. Hierbei wurden die Kämpfe in Deutschland mit dem feministischen Widerstand in Lateinamerika, Iran, Afghanistan und Rojava verbunden. „Ni una más!“ zu Deutsch „Nicht eine mehr“, wurde von den Protestierenden im Anschluss gerufen.