Kundgebung gegen Feminizide in Hamburg
In Hamburg sind in der vergangenen Woche zwei Frauen ermordet worden. Das Netzwerk gegen Feminizide hat am Mittwochabend auf dem Alma-Wartenberg-Platz im Bezirk Altona protestiert.
In Hamburg sind in der vergangenen Woche zwei Frauen ermordet worden. Das Netzwerk gegen Feminizide hat am Mittwochabend auf dem Alma-Wartenberg-Platz im Bezirk Altona protestiert.
Am Mittwochabend fand eine Kundgebung des Anti-Feminizid-Netzwerkes auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Hamburg statt. In der Woche zuvor wurden erneut zwei Frauen in Hamburg ermordet.
Am 6. März wurde in Hamburg-Stellingen eine Frau wurde von ihrem Enkel getötet. In Hamburg-Aumühle wurde drei Tage später eine Frau von ihrem Ehemann ermordet. Bundesweit gab es in diesem Jahr schon 37 Feminizide. Das Anti-Feminizid-Netzwerk möchte keinen dieser Morde unbeantwortet lassen und trifft sich nach einem Feminizid immer am darauffolgenden Mittwochabend auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Altona. Zu dieser Kundgebung sind Menschen aller Geschlechter eingeladen. Der Platz wurde im Dezember 2022 zum Widerstandsplatz gegen Feminizide ausgerufen. Feminzide sind Morde an Frauen, weil sie Frauen sind.
Etwa 60 Menschen versammelten sich am Mittwochabend auf dem Platz, um in Trauer und Wut ein Zeichen gegen diese strukturelle Gewalt zu setzen. Im Jahr 2022 wurde durchschnittlich alle zweieinhalb Tag eine Frau von ihrem Partner oder Expartner getötet. „Wir wollen jeden Tag zum Widerstandstag machen gegen eine Gesellschaft, in der es normal ist, dass (Ex-)Partner:innen ermordet werden“, erklärte eine Vertreterin des Netzwerkes.
Eine Rednerin des Gewaltschutzes machte auf das staatliche Versagen und die Mitverantwortung aufmerksam: „Bundesweit sind Frauenhäuser voll, es fehlen Plätze, materielle und personelle Ausstattung. Frauen mit Behinderung und Frauen mit prekärem Aufenthaltsstatuts sowie Frauen mit Kindern finden schwerer Zugang zu Schutzeinrichtungen.“
Darauf folgte ein Redebeitrag der feministischen internationalistischen Organisation Zora und des Kollektivs Tejiendo Redes Y Rebeldía. Hierbei wurden die Kämpfe in Deutschland mit dem feministischen Widerstand in Lateinamerika, Iran, Afghanistan und Rojava verbunden. Die Rednerin von Zora machte deutlich: „Wenn wir uns zusammenschließen und kämpfen, dann können wir viel erreichen.“