KJK: Der Widerstand von Frauen befreit uns alle

Die KJK richtet zum internationalen Frauenkampftag eine Botschaft an alle Frauen weltweit.

Die Gesellschaft der kurdischen Frauen (KJK) hat aus Anlass des internationalen Frauenkampftages am 8. März eine Botschaft an „die Weltfrauen, an unsere Schwestern, an unsere Genossinnen“ verfasst:

Wir grüßen Euch aus den Bergen Kurdistans, dem Ort, an dem vor Tausenden von Jahren unter der Führung von Frauen die erste Gesellschaftswerdung entstand, dem Ort, an dem die ersten Samen eines gemeinsamen Lebens ausgesät wurden. Wir grüßen Euch mit einem unerschütterlichen Ehrgeiz für unseren Kampf und unserer Leidenschaft für das freie Leben, wir umarmen Euch liebevoll. Wir senden unsere aufrichtigen Grüße an alle Frauen auf der ganzen Welt, die ihre Stimme gegen männliche Dominanz, Ausbeutung, Besatzung, Zerstörung und Versklavung erheben. Zu diesem Zeitpunkt, an dem wir einen neuen 8. März erwarten, bilden die Frauen, die im Verlaufe der ganzen Geschichte gegen dieses patriarchale System, gegen Klassifizierung, Vertreibung, Ausgrenzung, Ausbeutung, Versklavung und Ignoranz protestiert und für die Freiheit und Gleichberechtigung gekämpft haben, eine der Hauptquellen unseres gegenwärtigen Widerstandes. Trotz der Bemühungen des patriarchalen Systems, es aus den Gedanken und aus der Geschichte zu löschen, wissen wir nur zu gut, dass wir als Frauen die älteste und längste Geschichte des Widerstands in der Menschheitsgeschichte haben. Wir nutzen den 8. März, um den weisen und kämpfenden Frauen zu gedenken, die in der Geschichte dieses ununterbrochenen Kampfes im Widerstand gegen das patriarchale, herrschende, sexistische und frauenfeindliche System ihr Leben gegeben haben. Wir gedenken den Vorreiterinnen des kurdischen Frauenfreiheitskampfes, in dem Zehntausende als Märtyrerinnen gefallen sind, wir gedenken Sakine Cansız, Zekiye Alkan, Gülnaz Karataş, Zeynep Kınacı, Sema Yüce, Viyan Soran, Şirin Elemhuli und Şilan Kobane, Arin Mirkan und vielen von ihnen mit Sehnsucht und Liebe. Auch sind unsere Gedanken bei Rosa Luxemburg bis Clara Zetkin, bei Haydee Santamaria bis Kittur Rani, bei Shah Abu Ghazaleh bis Nwanyeruwa, bei Mary Jones bis Doria Şefik,  bei Mari Beyleryan bis Louise Michel; also bei allen Frauen, die den universellen Frauenbefreiungskampf geprägt haben. Im Besonderen erinnern wir uns an den Kampf der Arbeiterinnen, die mit ihrem Kampf um Arbeit und Gleichheit den 8. März mit dieser Bedeutung erfüllt haben und grüßen all die, die ihnen folgen. Ihre Erinnerungen sind die Fackeln, die unseren Weg erleuchten in der Dunkelheit, die uns aufgezwungen wird, sie sind das Licht unseres Geistes, das Feuer unseres Herzens.  

Liebe Frauen,

Wir befinden uns in einer Zeit, in der sich das Dilemma zwischen Licht und Dunkelheit, Schönheit und Hässlichkeit, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, Befreiung und Sklaverei besonders deutlich in der Ausbeutung der Frauen zeigt, aber gleichzeitig auch in ihrem verstärkten Bestehen auf ihrer Freiheit. Deshalb war kein Jahrhundert so günstig wie das 21., um die Freiheit der Frauen zu verwirklichen.

In dieser Hinsicht befinden wir uns mitten in einer Ära, in der die Revolution der Frauen und ihre Dynamik am stärksten sind. Auch wenn das patriarchale System alle Arten von Spielen und Angriffen nutzt, um diese Realität zu verdecken, sollten wir uns als Frauen im Bewusstsein dieser Wahrheit und im Bewusstsein dieser Zeit zusammenschließen und das Kämpfen lieben lernen. Denn neben den Möglichkeiten, unsere Errungenschaften zu stärken, verstärkt das herrschende patriarchale System überall seine Angriffe, um dies zu verhindern. Das 5.000 Jahre alte Herrschaftssystemsystem, das gegen die Gesellschaft gerichtet ist, erhält sich, indem es die Ausbeutung ständig erweitert und vervielfacht. Denn es basiert auf Gewinn. Die Kriege in der Welt hängen direkt mit dieser Realität zusammen. Das Hauptziel des Dritten Verteilungskrieges, der Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Intervention in Afghanistan und im Irak begann und sich heute auf Syrien, den Irak und Kurdistan konzentriert, ist die Neugestaltung der Geographie des Nahen Ostens im Interesse der globalen Mächte. In ähnlicher Weise hängen die anhaltenden bewaffneten Konflikte und Kriege auf dem afrikanischen Kontinent auch von den Ambitionen der kapitalistischen Moderne und des Imperialismus ab. Dieses Profitstreben führt nicht nur zu Krieg, sondern plündert unsere Natur oder zerstört sie sogar. In Lateinamerika und Ostasien ist die Zerstörung unserer Jahrtausende alten Wälder, die Vergiftung unserer Flüsse in einer Phase, in der die Gefahr der Dürre zugenommen hat und die Tatsache, dass sogar unsere Luft durch Windturbinen, die in unsere Dörfer gebaut werden, zur Ware gemacht und ausgebeutet wird, nur eine Dimension der schrecklichen Öko-Verbrechen, die sie für den Profit entwickelt haben. Wir werden atemlos gelassen. Jahrtausende alte Traditionen, kulturelle Identitäten und soziale Systeme werden zerstört. Auf jeder Ebene des Lebens, auf der Ebene der totalen Vernichtung, sind wir mit verheerenden Angriffen konfrontiert. Denn wir sind uns dessen bewusst, dass diejenigen, die keine Erinnerungen haben, auch keine Zukunft haben. Sie wollen uns auf diese Weise einnehmen. Diejenigen, die sie nicht einnehmen können, die töten sie. Im Heute werden mehr Frauen durch die Gewalt des Mannes als durch Kriege und Krankheiten ermordet.

Aufgrund dieser Realität nehmen so viele Frauen wie noch nie ihren Platz in den Reihen des Widerstandes ein. Heute kämpfen mehr Frauen als je zuvor für ihre Freiheit, ihren Willen, ihre Gleichheit. Wie noch in keiner Phase der Geschichte rufen die Frauen mit erhobener Stimme Nein zum patriarchalen System. Gegen alle Arten von Ausbeutung, Plünderung, Verbrechen, Besatzung erheben die Frauen ihre Stimmen und sagen, dass es genug ist. Die Frauen stehen dagegen. Frauen solidarisieren sich und kommen zusammen. Frauen kämpfen, sie organisieren sich. Die Frauen leisten Widerstand. Millionen von Frauen sind auf den Beinen. Millionen sind auf der Straße, auf Plätzen, in den Bergen, in den Tälern. Millionen von Frauen sind entschlossen: Sie haben keine Angst und gehen keinen Schritt zurück. Sie sagen, egal was immer auch passiert, wir werden unsere Freiheit zurückbekommen, wir werden dieses Kolonialsystem beenden, wir werden alle Ketten brechen, wir werden nicht gehorchen. Als Frauenbewegung in Kurdistan begrüßen wir den Widerstand der Frauen gegen das patriarchale System und seine koloniale Organisierungsweise aus tiefstem Herzen und mit aller Aufrichtigkeit.

Ihr sollt wissen, dass Euer Frauenkampf der überall auf der ganzen Welt geführt wird, in den Bergen und Tälern Kurdistans ebenso widerhallt, wie unser Freiheitskampf in den Bergen Kurdistans gegen die männliche Dominanz und gegen den Faschismus, auf seine direkte und harte Weise, euch Kraft gibt und euch inspiriert. Je stärker unsere Stimmen gegen die patriarchalen Mächte widerhallen, umso heftiger wird das herrschaftliche System erschüttert. Der 5.000 Jahre alte Boden, auf dem es steht, wird noch brüchiger. Wenn die Risse tiefer werden, wächst die Angst. Und diese Angst soll größer werden, sie sollen sich ruhig noch mehr fürchten! Denn wir sind mehr denn je dazu entschlossen, diese Ära zur Ära der Frauenfreiheit umzuwandeln. Unser Kampf wird von Tag zu Tag größer, wir werden immer stärker und wirkungsvoller. Das patriarchale System soll sich fürchten, weil wir bereits unsere freie Zukunft aufbauen! Überall! Wir werden an jedem Ort, den die Sonne berührt, den der Mond erhellt, ein freies Leben aufbauen!

Verehrte Genossinnen,

Es gibt bereits Kämpfe, die auf der ganzen Welt bedeutende Ergebnisse hervorbringen, die zur Stärkung des Bewusstseins von Frauen beitragen, die uns moralisch unterstützen, unsere Macht stärken und die Angst des patriarchalen Systems vergrößern.

In Lateinamerika begrüßen wir den gesellschaftlichen Kampf, der mit dem Slogan „Ni una menos“ - „Wir werden nicht Eine weniger!“ gegen Frauenmorde geführt wird. Frauenmorde sind keine singulären Ereignisse, sondern haben ihren Ursprung in gesellschaftlichem Sexismus und Frauenfeindlichkeit. Deshalb glauben wir, dass ein wirksamer Kampf gegen die patriarchale Denkweise grundlegend für das Verhindern von weiteren Frauenmorden ist. Während rechtliche Maßnahmen wichtig sind, können sie nur einen Teil des Gesamtkampfes darstellen.

Wir senden unsere aufrichtigste Liebe an unsere Schwestern mit den grünen Tüchern in Argentinien. Alle Arten von Ausbeutung und Besatzung, von der Erde bis zur Arbeit, wurden allen voran, über den weiblichen Körper entwickelt. Die Frau ist die erste Kolonie in der Geschichte. Daher ist die Bestimmung über den eigenen Körper selbst die Verteidigung des Willens der Frauen und Autonomie und Selbstbestimmung sind grundlegende Bereiche dieses Kampfes. Und wenn wir das natürliche Recht der Frau auf Abtreibung verteidigen, ist es sehr wichtig, dass wir diesen Kampf auf ganzheitliche Weise  auch gegen die kolonialisierende Denkweise führen.

Unsere zapatistischen Genossinnen, die sich in den Wäldern von Chiapas gegen die Angriffe des mexikanischen Staates und des globalen kapitalistischen Systems widersetzen und ihre kommunalen, autonomen Systeme aufbauen, können das 2. Treffen der Kampffrauen in diesem Jahr aufgrund intensiver Angriffe nicht organisieren. Wir möchten ihnen folgendes sagen: Genossinnen, ihr sollt wissen, dass das Feuer, das ihr entfacht habt, in Kurdistan brennt. Ebenso, wie das Feuer, das wir entfacht haben, eure Herzen erwärmt. Von den Zagros Bergen, zu den Sierra Madre, vom Euphrat bis zum Usumacinta, ist unser Kampf gleich, unser Widerstand derselbe, unsere Völker sind Geschwister. Wir stehen euch in eurem Widerstand gegen die einmarschierenden Armeen zur Seite. Wir glauben fest daran, dass ihr diesen widerständigen Kampf gewinnen werdet. Wir grüßen euch voller Liebe, als Genossinnen und als Geschwister und umarmen euch ganz fest.

Wir begrüßen respektvoll die furchtlosen weiblichen Mitglieder des Widerstands von Demavend bis Hindu Kush, von Gaza bis zum Tahrir-Platz. Im Iran sind wir mit den kämpfenden Frauen solidarisch, die sich seit 40 Jahren nicht gegen die männliche Mentalität, gegen den vulgärsten Staat ergeben haben und trotz aller Drohungen und Schwierigkeiten ihre Freiheit nicht aufgegeben haben. In Afghanistan stehen wir zu den tapferen Frauen, die ihre Stimme gegen imperialistische Interventionen und kollaborative Kriegsverbände erheben und den radikalen Widerstand gegen die reaktionäre Mentalität organisieren, die Frauen nicht als Subjekt betrachten. Wir unterstützen unsere Genossinnen in Palästina, die den Kampf um die Befreiung ihres Landes gegen die Besatzung vorangetrieben haben und erklärten, dass wenn es einen Frieden gibt, dieser Frieden würdevoll sein muss. Wir senden unsere revolutionären Grüße an die arabischen, assyrischen, aramäischen und ezidischen Frauen, die Vorreiterinnen beim Widerstand gegen den IS sind und allen Frauen gezeigt haben, wie dringend notwendig Selbstverteidigung ist. Die zweite Frauenrevolution im Nahen Osten ist eine Tatsache und wir sind Teil dieser ehrenvollen Wahrheit. Gemeinsam werden wir die uns auferlegte Dunkelheit besiegen und diese Länder wieder zum Land der Muttergöttin formen. Die Stimme der Revolution der Frauen erhebt sich schon jetzt, von Rojava über den ganzen Mittleren Osten. Wir möchten in diesen Tagen, in denen der IS eine solche Niederlage eingebüßt hat, noch einmal auf den Widerstand in Afrin aufmerksam machen, der gegen die türkische Armee und islamistischen Banden geführt wird. Für uns ist Afrin eine Frauenstadt und wir werden diese Stadt niemals den  frauenfeindlichen Banden überlassen. Ebenso, wie wir vor einem Jahr am 8. März gesagt haben, „lasst uns die Frauenrevolution in Afrin verteidigen", rufen wir auch heute alle unsere Schwestern auf der ganzen Welt dazu auf, ihre Stimme gegen die türkische Besatzung in Afrin zu erheben. Wir versprechen, dass wir bis die letzte Frau und das letzte Kind aus der Gefangenschaft des IS befreit ist, unseren Kampf fortführen werden. Wir werden auch weiterhin Gerechtigkeit für die Frauen aus Shengal fordern, die das Gewissen unserer Zeit symbolisieren. Die unter der Führung von Frauen entwickelte Selbstverteidigung und demokratische Autonomie ist die stärkste Antwort auf den Versuch des vollkommenen Auslöschens und der einzige Weg, um neue Angriffe dieser Art zu verhindern.

Wir begrüßen den Widerstand von Zehntausenden, vielleicht Hunderttausenden von Frauen, politischen Gefangenen, die in Staatsgefängnissen gefangen gehalten werden, weil sie für die Freiheit kämpfen. Ihr seid Pionierinnen, die trotz aller psychologisch-physischen Folterungen und Bestrafungen die Unterwerfung nicht akzeptiert und den Kerker in ein Widerstandsfeld verwandelt haben. Ihr sollt wissen, egal wie dick die Wände zwischen uns sind, egal wie hoch die Mauern sind, sie werden uns niemals voneinander trennen können. Wir möchten dies zum Anlass nehmen und allen Frauen, die in den türkischen Staatsgefängnissen gegen die Isolation im Hungerstreik sind, unsere besonderen Grüße übermitteln. Wir rufen alle Frauen der Welt dazu auf, Stimme der Genossinnen in den Gefängnissen zu sein und sich für ihre Aktion einzusetzen.

Die Frauenstreiks, die in den letzten Jahren in einigen Ländern stattfanden, werden an diesem 8. März in viele weitere Orte ausgeweitet. Mit großer Euphorie grüßen wir die Frauen in Deutschland und der Schweiz, die sich in diesem Jahr neu am Streik beteiligen werden und umarmen sie alle. Wir müssen wissen, dass wir als Frauen die Kraft haben, die Welt zum Stillstand zu bringen. Wir müssen uns nur organisieren! Überall, allen voran in Deutschland, wo der Frauenstreik verwirklicht wird, sollte der 8. März zur Vernetzung von unterschiedlichen Gruppen genutzt werden. Das ist die Erwartung all unserer Genossinnen, die in Solidarität stehen. Wir dürfen diesen Tag nicht nur auf einen Tag reduzieren, wir müssen unsere Einheit zu einer Stetigkeit formen und so unseren Kampf vereinen. Das ist ein Bedürfnis, das diese Ära von uns verlangt.

Wir grüßen auch die Frauen, die in den USA mit der Kampagne #MeToo den sozialen Sexismus in vielen Bereichen des Lebens und die Kultur der Belästigung und Vergewaltigung aufdecken. Die vielen Frauen, die in Washington auf die Straße gegangen sind, um zu erklären, dass der Frauenfeind Trump nicht ihr Repräsentant ist. Wir grüßen auch die widerständigen women of colour, die gegen Rassismus, Diskriminierung und staatliche Gewalt ihren Kampf führen. Es ist unser Wunsch, dass ihr eure großartige Einstellung in eine starke Organisierung umwandelt und euer 200-jähriges Erbe erweitert.

Liebe Frauen,

Wie viele von uns wissen, stehen wir als Volk und Bewegung in einem großen Widerstand gegen den türkischen Faschismus. Die Vorreiterinnen der Widerstandsbewegung, die wir "Lasst uns die Isolation brechen, den Faschismus zerstören und mit Repräsentant APO frei leben" nennen, sind die Frauen. Unsere Genossin, die Ko-Präsidentin des demokratischen Gesellschaftskongresses und HDP-Abgeordnete Leyla Güven, hat im Gefängnis am 7. November 2018 einen unbefristeten Hungerstreik gestartet. Es sind viele Frauen unter den Widerständigen in den Gefängnissen, die dem Ruf von Leyla Güven gefolgt sind und auch in einen unbefristeten Hungerstreik getreten sind. Die einzige Forderung des Hungerstreiks ist, die Isolation von unserem Repräsentanten Abdullah Öcalan, der seit 20 Jahren auf der Gefängnisinsel gefangen gehalten wird, zu brechen. Seitdem unser Repräsentant am 15. Februar 1999 durch eine NATO Operation in Kenia entführt und dem türkischen Staat übergeben worden ist, darf er von seinem  Recht auf Besuch seines Anwalts seit Juli 2011 nicht Gebrauch machen. Es wird verhindert. Seit dem 4. April 2015 wird er unter Totalisolation gehalten. Kein Recht, das ihm juristisch zusteht, wird angewendet. Er wird allein in einer Zelle gefangen gehalten. Auf der Gefängnisinsel Imrali erfährt er eine Behandlung, die nur bei ihm angewendet wird. Der türkische Staat wendet nicht mal seine eigenen Gesetze an und hat ein spezielles System entwickelt, in dem Menschenrechte keine Geltung haben. Die diesbezüglichen verantwortlichen Institutionen und Organisationen, deren Mitglied auch der türkische Staat ist, insbesondere der Ausschuss des Europarates zur Verhütung von Folter, schweigen und stimmen diesem Folter- und Gefangenensystem zu.

Abdullah Öcalan ist nicht irgendein Gefangener. Er ist der Repräsentant eines Volkes, dessen Namen sogar verboten ist. In den 70er Jahren führte er eine Gruppe von Studierenden und Jugendlichen an, die die kurdische Arbeiterpartei (PKK) und somit eine Volksbewegung gegründet haben, zu der heute Millionen von Menschen gehören. Die heutige ideologische, politische, verteidigungspolitische und soziale Organisation kurdischer Frauen, die große Inspiration und Bewunderung hervorbringen, sind das direkte Ergebnis der Arbeit des Repräsentanten Abdullah Öcalan. Die Verteidigungsschriften, die er unter strengen Isolationsbedingungen schrieb, werden auf der ganzen Welt von Anti-Systemischen Bewegungen, indigenen Völkern, von Frauenorganisation, linkssozialistischen Parteien usw. mit großem Interesse verfolgt. Die von ihm entwickelte Philosophie der Freiheit und Demokratie und seine Theorien werden als beispielhaft gesehen. In der Person unseres Repräsentanten Abdullah Öcalan ist die demokratische Lösung der kurdischen Frage, die Hoffnung auf Frieden, das Zusammenleben der Völker, die Freiheit der Frauen verkörpert. Da sich der Repräsentant Abdullah Öcalan in Isolation befindet, steigt der Faschismus in der Türkei, Krieg und Konflikte vertiefen sich und der Nationalismus wird geschürt. Von Faschismus, Nationalismus, sozialen Feindseligkeiten, Krieg und Konflikten und Wirtschaftskrisen sind Frauen am stärksten betroffen.

Wir stehen unter Isolation, weil unser Repräsentant Abdullah Öcalan wie kein anderer Revolutionsführer die Männlichkeit auf diese Weise gelöst und den Befreiungskampf der Frauen in den Mittelpunkt der sozialen Revolution gestellt hat. Am meisten wir Frauen. Aus diesem Grund sagen wir, dass die Freiheit von Abdullah Öcalan auch unsere Freiheit ist. Aus diesem Grund führen wir Aktionen durch, aus diesem Grund sind wir Vorreiterinnen des Widerstandes. Denn wenn er frei ist, werden wir auch frei sein. Wenn wir diesen Widerstand vergrößern, wird die Isolation gebrochen, der Faschismus wird besiegt, Kurdistan wird frei sein. Wir erwarten von euch, dass ihr in diesem Kampf euren Platz bei uns einnehmt. Dass ihr Solidarität zeigt, eure Stimmen mit unseren vereint und mit uns zusammen gegen den türkischen Faschismus Widerstand leistet!

Wir müssen eine Einheit gegen den Faschismus werden, den das Erdogan Regime repräsentiert.  Denn der Faschismus greift am meisten die Frauen an, die Eroberungen der Frauen und versucht ihnen traditionelle Rollen aufzuerlegen. Dies können wir ebenso wie in der Türkei auch in Brasilien durch Bolsonaro, durch Duterte auf den Philippinen, durch Putin in Russland und durch Trump in den USA sehen. Das Hauptmerkmal des Faschismus ist, dass er ein Feind der Frauen ist. Am meisten hat er Angst vor dem Widerstand der organisierten Frau. Wir als kurdische Frauenfreiheitsbewegung sagen, lasst uns unsere Kämpfe gegen die populistisch-faschistischen Mächte, die eine grundlegende Bedrohung für unser Leben darstellen, vereinen. Es ist Zeit, eine Frauenfront gegen den Faschismus aufzubauen! Wir müssen uns aneinander drücken, unsere Hände halten und so dem Faschismus keinen Durchlass gewähren! Wir können dies machen! Mit diesem Widerstandsgeist ist es ganz sicher, dass in Nordkurdistan und in der Türkei durch den gemeinsamen Kampf der Frauen die faschistische AKP-MHP Diktatur vernichtet wird. So wie unsere türkischen Schwestern es gesagt haben, gemeinsam sind wir stark! Wir beugen uns nicht und dulden keinen Faschismus.

Genossinen,

Wir sind Zeuginnen, dass überall das Bewusstsein, der Einwand und das Handeln von Frauen wahrzunehmen ist. Frauen stehen, protestieren und wehren sich gegen die Kultur der Belästigung und Vergewaltigung, Diskriminierung, Ausbeutung, Besatzung, Ungleichheit, Massaker, Gewalt, Sexismus. Die Forderungen der Frauen erweitern sich, sie rufen laut aus, was für ein Leben sie möchten. Wir haben eine sehr ernstzunehmende Mobilisierungskapazität erreicht. Wir haben die Kraft, in kürzester Zeit Hunderttausende auf die Straßen zu bringen. Wir werden jeden Tag mehr. Jeden Tag werden wir größer. Wir sind bunt, dynamisch, engagiert, ehrgeizig, stark!

Jetzt ist es wichtig, die Macht zu verändern, indem wir unseren Kampf besser organisieren. Es sollte bekannt sein, dass der erste Grundsatz des Frauenbefreiungskampfes die Organisierung ist. Ohne Organisierung kann Freiheit nicht möglich sein. Es ist notwendig, Proteste in dauerhafte Organisiertheit umzuwandeln. Die Bedingungen in diesem ersten Viertel des 21. Jahrhunderts und die Haltung der Frauen machen den Kampf um das freie Leben zu einer möglichen Herausforderung. Wir müssen unseren Kampf also auf eine höhere Ebene bringen. Wir müssen unseren Einspruch organisieren und unseren Kampf gegen das antidemokratische, diktatorische und herrschaftliche System organisieren. Denn wenn sich unsere Kämpfe nicht in eine Form integrieren, können wir uns nicht ausreichend ändern. Es ist jedoch an der Zeit, die Revolution der Frauen zu verwirklichen und das 21. Jahrhundert in eine Zeit der Freiheit der Frauen zu verwandeln. Die Bedingungen sind reifer als je zuvor. Als kurdische Frauenfreiheitsbewegung schlagen wir für die Vereinigung der globalen Frauenkämpfe den Namen Weltfrauenkonföderalismus vor. Der Weltfrauenkonföderalismus hat zum Ziel, die Einheit des Kampfes von Frauen durch die Wahrung der Autonomie zu verbessern. Als Frauenorganisationen und -bewegungen sollten wir in der Lage sein, gemeinsame Einstellungen zu entwickeln,  Trennungen zu überwinden, gemeinsame Kampfstrategien und -taktiken festzulegen, um in der Tat zusammenarbeiten zu können und gemeinsame Mechanismen aufzubauen. Wir müssen die dafür notwendigen Grundsätze und Prinzipien der Organisierung diskutieren und gemeinsam festlegen. Der Gesellschaftsvertrag, den wir 2002 als Bewegung ausgerufen haben und an dem wir derzeit wieder arbeiten und den wir bald mit euch teilen werden, kann einen grundlegenden Rahmen dafür bieten.

Ihr widerständigen Frauen,

Der Geist unserer Zeit gebietet uns, den Kampf für die Freiheit zu verstärken. Es ist eine historische Notwendigkeit, weil es möglich ist, unser Jahrhundert in eine Zeit der Frauenbefreiung zu verwandeln. Lasst uns hierfür zu einer Einheit werden. Lasst uns als Weltfrauen aufstehen. Wir sagen, dass der Frauenwiderstand befreit. Also lasst uns um das Feuer der Freiheit zusammen kommen. Nehmen wir unsere Hände und tanzen den Tanz der Freiheit. Lasst uns das Feuer der Revolution schüren. Machen wir jeden Tag zum 8. März gegen Kolonialismus, Faschismus, Besatzung und Patriarchat. Genau dann wird sich das Leben ändern. Dann wird die Welt schön. Dann gibt es die Revolution. Gemeinsam werden wir die Frauenrevolution ausbauen und unsere Zukunft aufbauen!

Kein Fussbreit dem Faschismus! Der Widerstand von Frauen befreit uns alle! Jin Jiyan Azadî!