IS-Dschihadisten reisen weiter über Türkei nach Syrien

Offenbar wurde am Flughafen Hannover die Ausreise eines 26-Jährigen zum IS in Syrien verhindert. Er habe geplant, den IS über die Türkei zu erreichen.

Nachschub für IS

Die Versorgung des sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) mit Nachschub an Rekruten über die Türkei dauert an. Darauf deutet die Festnahme eines 26-jährigen am Flughafen Hannover hin. Der 26-jährige Karim K. war am 14. Oktober aufgrund des Verdachts zum IS in Syrien zu reisen, festgenommen worden. Er sei aber bereits wegen IS-Unterstützung im Visier der Generalbundesanwaltschaft (GBA) gewesen. Die GBA beantragte Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Dschihadisten wegen Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Es folgten zwei Hausdurchsuchungen zweier weiterer Beschuldigter in Paderborn.

Karim K. wird zur Last gelegt, ebenfalls über die Türkei einen vierstelligen Betrag über die Türkei an den IS in Syrien transferiert zu haben. Offenbar flossen die Gelder an IS-Strukturen in den selbstverwalteten Regionen, insbesondere in den Internierungslagern al-Hol und Atmeh. Außerdem soll er sich Anleitungen zur Durchführung von Anschlägen beschafft haben.

Türkei als Operationsplattform des IS in Syrien und im Irak

Die Verbindungen zwischen dem türkischen Staat und dem IS sind weiterhin eng. Darauf deuten nicht nur die Reisedaten und Geldtransaktionen von Karim K. hin. Die Bundesregierung selbst hatte auf Anfrage der Linksfraktion in einer geheimen Antwort die Türkei als „Aktionsplattform des islamistischen Terrors“ bezeichnet. Die Türkei hat den IS systematisch hochgerüstet und seinen Angriff nach der Eroberung von Mosul auf Şengal und Rojava gelenkt. Nach der militärischen Niederlage des IS bilden die türkischen besetzten Gebiete in Nord- und Ostsyrien eine Rückzugs- und Operationsbasis für den IS und andere dschihadistische Söldner. So dienen teilweise hochrangige IS-Kader in den von der Türkei als Besatzungsmacht eingesetzten Dschihadistengruppen.