Internationalistisches Frauentreffen in London

In London hat erstmalig eine internationalistisch-kurdische Frauenkonferenz stattgefunden. Das Treffen war ein erster Schritt zum Aufbau des Weltfrauenkonföderalismus und diente der Vorbereitung auf die Frauenkonferenz im November in Berlin.

Am 1. und 2. Oktober 2022 fand das erste autonome Treffen von Internationalistinnen statt, die mit der kurdischen Frauenbewegung in England, Schottland und Wales zusammenarbeiten. Über dreißig Mitglieder von Frauen-, feministischen und antifaschistischen Organisationsgruppen sowie Vertreterinnen der kurdischen Frauenbewegung in Großbritannien kamen zu dem Treffen im Kurdish Community Centre in London zusammen.

Die Teilnehmerinnen des Treffens hörten politische Analysen und Perspektiven von Vertreterinnen kurdischer Frauenbewegungsstrukturen in Rojava (Nord- und Ostsyrien), Başûr (Nordirak), Europa und dem Vereinigten Königreich und diskutierten, wie sie einen stärkeren Widerstand gegen die Kräfte des Kapitalismus, des Patriarchats und der staatlichen Gewalt aufbauen können.

Das Treffen war ein erster Schritt zum Aufbau des Weltfrauenkonföderalismus, der von der kurdischen Frauenbewegung als konkreter Schritt zum Widerstand und zur Überwindung des Kapitalismus vorgeschlagen wurde. Das Wochenende war auch Teil der Vorbereitung auf die Frauenkonferenz „Unsere Revolution: Das Leben befreien“ vom Netzwerk „Women Weaving the Future“ , die im November in Berlin stattfinden wird. In diesem Zusammenhang wurde diskutiert über einige der Themen, die auf der Konferenz behandelt werden, wie Frauen und Gesundheit, Frauen und Bildung und der Aufbau einer antifaschistischen Frauenfront.

Solidarität mit den rebellierenden Frauen in Rojhilat und Iran

 

Im Gedenken an die in Teheran von der iranischen Sittenpolizei ermordete Kurdin Jina Mahsa Amini gab die internationalistische Konferenz „Women Defend the Revolution" folgende Erklärung ab:

Jina Amini, eine kurdische Frau aus Rojhilat, wurde von der Sittenpolizei des iranischen Regimes ermordet, weil ein Teil ihres Haares durch den vorgeschriebenen Hijab unbedeckt war. Jina ist der richtige Name von „Mahsa Amini" - denn kurdische Namen sind im Iran wie auch in anderen Staaten, die Teile Kurdistans besetzen, verboten. Mahsa ist ihr offizieller Name, aber Jina ist ihr richtiger Name.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Frau von den faschistischen Staatstruppen im Iran ermordet wird, und die Frauen in Rojhilat und in allen Teilen Kurdistans kämpfen schon seit langem für ihre Freiheit, aber was diesmal anders ist, ist ein riesiger Aufstand im ganzen Iran, der von Frauen angeführt wird.

Frauen verbrennen ihre Kopftücher, marschieren durch die Straßen und rufen „Jin Jiyan Azadî" - dies ist ein wichtiger Slogan der Frauenbewegung Kurdistans, die seit 50 Jahren einen Kampf gegen das Patriarchat, den Kapitalismus und das globale Staatssystem führt, für ein System, das auf der Befreiung der Frauen und der Freiheit aller Völker basiert.

Als Internationalistinnen der Freiheitsbewegung Kurdistans erinnern wir uns an Jina und alle Frauen, die in Rojhilat, Iran und auf der ganzen Welt für die Freiheit kämpfen. Wir senden Kraft und Solidarität in diesem Moment. Niemand von uns ist frei, solange wir nicht alle frei sind. In unseren Gedanken seid ihr bei uns, und wir sind im Geiste und im Kampf bei euch.