HPG gedenken tödlich verunglückter Guerillakämpferinnen

Die Guerillakämpferinnen Sozda Botan und Ciwana Oremar sind im August 2020 bei der Explosion einer Handgranate in Gever ums Leben gekommen. Die HPG gedenken der jungen Kämpferinnen und teilen mit, dass es sich um einen bedauerlichen Unfall handelte.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte hat die Namen von zwei gefallenen Guerillakämpferinnen bekannt gegeben. Sozda Botan und Ciwana Oremar sind im August 2020 bei der Explosion einer Handgranate im Gebiet Şehîdan in Gever (tr. Yüksekova, Provinz Colemêrg/Hakkari) ums Leben gekommen. Die HPG teilen mit, dass es sich um einen sehr bedauerlichen Unfall aufgrund von unzureichender Maßnahmen handelte. „Unsere Weggefährtinnen Sozda und Ciwana haben sich mit großem Einsatz und Sorgfalt an unserem Befreiungskampf beteiligt und für eine freie Zukunft unseres Volkes gekämpft“, erklären die HPG und sprechen den Angehörigen der Gefallenen und dem patriotischen Volk Kurdistans angesichts des schmerzhaften Vorfalls ihr Beileid aus.

Zur Identität der Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

                            

Codename: Sozda Botan
Vor- und Nachname: Funda Koç
Geburtsort: Wan
Namen von Mutter und Vater: Şeyriba – Cengiz
Todestag und -ort: 19. August 2020 / Gever

 

Codename: Ciwana Oremar
Vor- und Nachname: Fatma Çoruh
Geburtsort: Colemêrg
Namen von Mutter und Vater: Kithen – Enver
Todestag und -ort: 19. August 2020 / Gever

 

Sozda Botan

Sozda Botan ist in Wan-Elbak geboren. Weil ihre Familie patriotisch und die Guerilla in der Umgebung aktiv war, kannte Sozda die PKK bereits als Kind. Auch der Anschluss einer ihrer Onkel zur Guerilla hatte Einfluss auf Sozdas Entwicklung. Aufgrund der Unterdrückung ihres Volkes und der staatlichen Vernichtungspolitik entschied sie sich als junge Frau, zum Befreiungskampf beizutragen und in die Berge zu gehen. Sie machte eine Grundausbildung zur Guerillakämpferin in Metîna und passte sich schnell an ihre neue Lebensbedingungen an. In den drei Jahren ihres Aufenthalts in Metîna bildete sie sich unentwegt militärisch und ideologisch weiter. Um sich in den modernen Guerillataktiken zu professionalisieren, absolvierte sie eine weitere militärische Fachausbildung. Danach kam sie in die Zap-Region und beteiligte sich am Widerstand gegen die türkischen Invasionsangriffe. Von dort aus ging sie als inzwischen gereifte Kämpferin der YJA Star nach Gever, wo sie ihre Kampfpraxis fortsetzte.

Ciwana Oremar

Ciwana Oremar ist in der kurdischen Widerstandshochburg Gever geboren und gehörte zum Stamm der Oremarî, der für seine rebellische Lebenskultur bekannt ist. Sie wuchs in einem entsprechenden Umfeld auf und fasste früh den Entschluss, gegen die Verleugnungs- und Vernichtungspolitik des türkischen Staates zu kämpfen. So trat sie der Guerilla bei und machte eine Grundausbildung in Qendîl. Weil sie aus einer ursprünglichen und nicht von der kapitalistischen Moderne zerstörten Gesellschaftsstruktur kam, gewöhnte sie sich schnell an das Leben in der PKK. Dazu trugen auch ihre Einsatzbereitschaft und ihre bescheidene Persönlichkeit bei. Nachdem sie die Grundkenntnisse des Guerillalebens erlernt hatte, machte sie weitere Fachausbildungen und beteiligte sich mit großer Entschlossenheit und Willensstärke an der Arbeit. Als Kämpferin der YJA Star kehrte sie in ihre Geburtsregion zurück und nahm in den Bergen von Gever am Widerstand gegen die türkischen Besatzungstruppen teil.