Hanau: Kurdische Frauenorganisationen rufen zu Protesten auf
Kurdische Frauenorganisationen rufen nach dem faschistischen Anschlag in Hanau zu Demonstrationen auf.
Kurdische Frauenorganisationen rufen nach dem faschistischen Anschlag in Hanau zu Demonstrationen auf.
Der kurdische Frauendachverband YJK-E (Yekitiya Jinên Kurdîstan li Elmanya) ruft nach dem faschistischen Anschlag in Hanau zur Teilnahme an der für 18 Uhr angekündigten Demonstration vor der Paulskirche auf.
Der bundesweit organisierte Frauenverband betont, dass mit der Einzeltäterthese die gesellschaftliche und institutionelle Struktur der faschistischen Ideologie bewusst vertuscht wird: Verantwortlich für den faschistischen Angriff in Hanau seien der deutsche Staat und die gegen Migranten und insbesondere Kurden gerichtete Kriminalisierungspolitik.
„Wir werden nicht zulassen, dass der Faschismus in der Gesellschaft normalisiert wird und uns unsere Kinder nimmt“, so der YJK-E, der zur Selbstverteidigung gegen den Faschismus aufruft.
Protest in Hamburg vor AfD-Zentrale
Auch die Mitgliedsorganisationen des YJK-E rufen zu dezentralen Protesten auf. So schreibt der Hamburger Frauenrat Rojbîn:
„Gestern hat ein Neonazi in Hanau zehn Menschen ermordet, darunter auch vier kurdische Jugendliche und Vereinsmitglieder. Das ist der zweitgrößte rechte Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Wir gehen deshalb heute in Hamburg auf die Straße, um den Toten zu gedenken: Alle zusammen gegen den Faschismus!
Die Tat von Hanau kam nicht aus dem Nichts. Ob der Anschlag auf Walter Lübcke oder die Morde von Halle: Rechtsradikale rufen nicht nur im Internet zur Gewalt auf – sie bewaffnen sich auch und schlagen los. Sie fühlen sich ermuntert durch die AfD und die rechtspopulistische Rhetorik aus der „bürgerlichen Mitte“, die durch Leute wie Innenminister Seehofer oder FDP-Chef Christian Lindner den Rechtsruck mitbefördert. Unter den Toten befinden sich auch etliche Kurd*innen. Wir werden heute Abend dorthin gehen, wo der Nährboden für rechte Gewalttaten gelegt wird: Die AfD-Zentrale.
Schauen wir nicht länger zu: Kommt heute mit uns auf die Straße! Stellen wir uns dem rechten Terror entgegen: Werden wir laut gegen Rassismus und Ausgrenzung.“
Die Demonstration findet um 18.30 Uhr vor der AfD-Zentrale in der Schmiedestraße 2 in der Hamburger Innenstadt.