Hamburg: Premiere von „Commander Arian“
Im monatlichen Café der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ wurde der Dokumentarfilm „Commander Arian“ der katalanischen Regisseurin Alba Sotorra gezeigt.
Im monatlichen Café der feministischen Kampagne „Gemeinsam Kämpfen“ wurde der Dokumentarfilm „Commander Arian“ der katalanischen Regisseurin Alba Sotorra gezeigt.
„Ich vermisse alles. Ich vermisse meine Genossinnen, das Kämpfen, den Krieg. Ich vermisse es, den Schmerz und die Schwierigkeiten zu teilen. Und das Teilen des Glückes der Befreiung. Es ist ein großartiges Gefühl zu leiden und dann die Freiheit zu genießen.“ So lautet ein Zitat der kurdischen YPJ-Kommandantin Arian, welche von der Regisseurin Alba Sotorra über mehrere Jahre an der Front im Krieg gegen den IS begleitet wurde.
Im monatlichen Café der Kampagne Gemeinsam Kämpfen in den Räumen der GWA auf St. Pauli schauten 35 Menschen am Montagabend gemeinsam den Dokumentarfilm „Commander Arian“. Trotz technischer Unzulänglichkeiten, welche die Qualität des Filmes etwas schmälerten, zeigten sich doch alle sehr ergriffen von diesem eindringlichen Porträts einer sehr starken, inspirierenden Frau. Dabei ging es nicht nur um die Person Arians selbst, sondern um viele der Implikationen der Revolution, insbesondere der der Frauen. Der Alltag mit seiner Genossenschaftlichkeit an der Front wurden genauso gezeigt wie der schwierige Prozess, den Arian nach ihrer Verletzung durch fünf Kugeln eines IS-Kämpfers durchmachte. Auch das ist Alltag: Die verletzten Kämpfer*innen und die Tausenden von Gefallenen, die in den Köpfen der Menschen präsent sind.
Anschließend wurde über den Film diskutiert. Inspirierend empfanden es viele zu sehen, dass gemeinsam gekämpft wird. Dass die YPJ-Kämpferinnen füreinander sorgen, sich nicht alleine lassen mit ihren Ängsten, aber auch Wünschen, und dass diese Art des gemeinsamen Lebens auch hier wichtig wäre.
Zwei Teilnehmerinnen der feministischen Delegation, die sich zuletzt fünf Monate im Autonomiegebiet in Nord- und Ostsyrien aufhielten, waren auch anwesend. Sie betonten die Realität der Frauen dort, insbesondere die der Frauen, die jahrelang unter der Unterdrückung des IS leben mussten. Bei Interviews mit arabischen Frauen in Raqqa und Tabqa erfuhren sie, dass das Leben für die Frauen nur noch ein einziger Albtraum war und sie die Hoffnung schon aufgegeben hätten. Als sie von der YPJ befreit wurden, konnten sie es kaum glauben. Umso mehr sei jetzt ihre Motivation, selbst bei der Freiheitsbewegung mitzuwirken. In einem Jahr organisierten sich so mehr als 3000 Frauen in 80 Räten.
Zum Abschluss kam noch die Diskussion auf, den Film erneut zu zeigen. Am besten draußen, in der Öffentlichkeit, um möglichst breit und vielfältig die Menschen zu erreichen.