Im Januar 2016, als zur Zeit der Ausgangssperren in Nordkurdistan Hunderte Zivilisten in den von türkischen Sicherheitskräften belagerten Städten ums Leben kamen, hat die Lehrerin Ayşe Çelik in einer türkischen TV-Livesendung angerufen und gesagt: „Kinder sollen nicht sterben“. Dafür wurde sie zu über einem Jahr Haftstrafe verurteilt. Am 20. April musste sie zusammen mit ihrem sechs Monate alten Baby Deran ihre Haftstrafe in Amed (Diyarbakir) antreten. Aufgrund der schweren Haftbedingungen übernahm nach knapp zwei Wochen die Großmutter das Baby und brachte es täglich zum Stillen ins Gefängnis.

Wie gestern Ayşe Çeliks Rechtsanwalt Mahsuni Karaman über die sozialen Medien bekannt gab, ist der Haftbefehl gegen die Lehrerin aufgehoben worden.

In der Türkei befinden sich weiterhin Hunderte Mütter mit Kleinkindern im Gefängnis.