Guerillakämpfer Michael Panser in Südkurdistan gefallen

Der deutsche Guerillakämpfer Michael Panser ist am 14. Dezember 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete gefallen. Die HPG sprechen seinen Angehörigen ihr Beleid aus.

Die Volksverteidigungskräfte (Hêzên Parastina Gel, HPG) haben den Tod des deutschen Guerillakämpfers Michael Panser bekannt gegeben. Wie es in einer am Montag vom Pressezentrum der HPG veröffentlichten Erklärung heißt, ist Michael Panser am 14. Dezember 2018 bei einem türkischen Luftangriff auf die in Südkurdistan gelegenen Medya-Verteidigungsgebiete gefallen.

                                         

Codename: Bager Nûjiyan

Vor- und Nachname: Michael Panser

Geburtsort: Potsdam, Deutschland

Todestag und -ort: 14. Dezember 2018 / Medya-Verteidigungsgebiete

 

 


Zum Lebenslauf des Gefallenen heißt es:

„Unser Freund Bager Nûjiyan ist 1988 in Deutschland geboren und aufgewachsen. Ein Bestandteil seines Lebens war eine sozialistische Familientradition, mit deren Bewusstsein er sich auf die Suche nach der Wahrheit machte. Heval Bager, der sich der Tatsache bewusst war, dass ein sinnvolles Leben nur durch einen gerechten Kampf geführt werden kann, hat ein Leben im Widerstand geführt, das sich von Deutschland bis nach Mexiko, Kolumbien, Venezuela und Nicaragua erstreckt. Als Internationalist kämpfte er mit der Guerilla-Bewegung der Zapatisten und wurde ein wahrer Pionier des Sozialismus. Auf seiner philosophischen und ideologischen Suche traf Bager Nûjiyan auf Serok Apo und las seine Verteidigungsschriften. Im Jahr 2017 schloss er sich den Reihen der PKK an und widmete sich dem Freiheitskampf des kurdischen Volkes und der Völker des Mittleren Ostens. Insbesondere zu einer Zeit, als der IS Kurdistan angriff, richtete er ohne zu zögern seinen Blick nach Kurdistan.

Mit großem Enthusiasmus tauchte unser Freund Bager in die Philosophie des Vordenkers Abdullah Öcalan ein und passte sich sehr schnell dem Leben in den Bergen an. Während er einerseits seine internationalistische Perspektive auf einer soliden Basis stärkte, widmete er sich andererseits dem Dasein als ein Guerillakämpfer, der kurdischen Sprache, Kunst und Kultur. Mit seiner disziplinierten, moralischen, bescheidenen und entschlossenen Art war er für seine Freundinnen und Freunde stets eine Quelle der Inspiration. Er lernte binnen kürzester Zeit die kurdische Sprache und wurde ein vorbildlicher Militant.

So wie Haki Karer, Kemal Pir, Andrea Wolf (Ronahî), Uta Schneiderbanger (Nûdem), Jakob Riemer (Şiyar), Sarah Handelmann (Sara) und alle anderen internationalistischen Gefallenen, die sich am kurdischen Befreiungskampf beteiligten, ist auch unser Freund Bager Nûjiyan ein Beispiel für die Solidarität der Völker. Mit seinen Werten, mit denen er die Befreiungsbewegung bereicherte, hat er einen besonderen Platz eingenommen.

Die Familie von Bager Nûjiyan kann nicht stolz genug auf ihren Sohn sein, der zu einem Symbol für den Kampf um Freiheit wurde. Angesichts dieses Verlustes sprechen wir der Familie Panser unser aufrichtiges Mitgefühl aus. In der Person Bager Nûjiyans gedenken wir allen internationalistischen Gefallenen, die im Widerstand für die Freiheit der unterdrücken Völker ihr Leben gelassen haben. Unserer Verbundenheit gilt den Idealen der Gefallenen, für die wir den Sieg erringen werden.“