Der Schriftstellerverband PEN-Türkei hat seinen jährlichen Duygu-Asena-Preis für Frauenrechte an die Frauenrechtsorganisation Uçan Süpürge („Der fliegende Besen”) verliehen. Damit würdigt der Verband eine „vorbildliche NGO, die mit ihrer Haltung und ihren Leistungen vielen Frauen den Weg geebnet hat“, heißt es in der Begründung.

Uçan Süpürge wurde 1996 in Ankara gegründet und zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter zu schärfen und das Wissen und die Praxis zu verbessern, die notwendig sind, um alle Formen von geschlechtsspezifischer Diskriminierung, Gewalt und sexueller Belästigung zu bekämpfen. Die Organisation spielte eine führende Rolle dabei, das in der Türkei weit verbreitete Problem der Kinder- und Zwangsehen sichtbar zu machen und das gesetzliche Heiratsalter auf 18 Jahre anheben zu lassen.

Zudem koordiniert Uçan Süpürge die Kommunikation unter den in der Türkei ansässigen Frauenorganisationen, fördert mit zahlreichen Projekten Bildung und wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen und organisiert jährlich ein großes Frauenfilmfestival. Die türkische PEN-Sektion würdigt die Veranstaltung als „Plattform des Widerstands und Werkzeug der Befreiung“. Das Internationale Frauenfilmfestival Uçan Süpürge ist das älteste von Frauen für Frauen organisierte Filmfestival in der Türkei und findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt. „Wir freuen uns, den Duygu-Asena-Preis an Uçan Süpürge zu überreichen. Bleibt wie ihr seid, steigt niemals von euren fliegenden Besen ab und setzt eure Hexerei fort“, erklärt PEN.

2021 war der Duygu-Asena-Preis für Frauenrechte von PEN-Türkei an die emeritierte Prof. Ayşe Buğra verliehen worden.