In der nordsyrischen Stadt Kobanê ist eine 19 Jahre alte Frau ermordet worden. Wie es heißt, sei R.Ş.H. anlässlich des islamischen Opferfestes zu Besuch bei ihren im Viertel Botan wohnhaften Eltern gewesen, als sie in der Nacht zum Sonntag erschossen wurde. Bei dem Täter soll es sich um ihren Bruder handeln.

R.Ş.H. war verheiratet und erwartete ein Kind. Die Kräfte der Inneren Sicherheit haben eine Fahndung nach dem Bruder eingeleitet.

Ende Februar hatte ein Femizid in Kobanê bereits heftige Proteste in Kobanê ausgelöst. Damals wurden eine Frau und ihr Kind tot in einem Waldgebiet aufgefunden. Der Täter war der Ehemann und Vater der beiden Opfer. Während der Ausgangssperren im Zuge der Corona-Krise wurde schließlich auch in den restlichen Regionen der Autonomiegebiete Nord- und Ostsyriens die patriarchalische Gewalt gegen Frauen gefördert. Innerhalb von nur zweieinhalb Monaten wurden vierzehn Frauen von Männern ermordet. Sechzehn Frauen begingen im selben Zeitraum Suizid, in vierzehn weiteren Fällen wurde ein versuchter Selbstmord erfasst.