Eylem Oyunlu und ihre Kinder sind frei

Die 27-jährige Kurdin Eylem Oyunlu ist mit ihrem Säugling und ihrer zweijährigen Tochter aus dem Frauengefängnis in Amed entlassen worden.

Eylem Oyunlu und ihre beiden Kinder sind aus dem Frauengefängnis Diyarbakir (kurd. Amed) entlassen worden. Die 27-jährige Kurdin war Mitte Juni in der Kreisstadt Licê wegen vermeintlicher Unterstützung einer „Terrororganisation“ verhaftet worden. Zu diesem Zeitpunkt war ihr neu geborenes Baby gerade zehn Tage alt und hatte noch nicht einmal einen Namen. Im Frauengefängnis von Amed kam die junge Mutter mit dem Neugeborenen und ihrer zweijährigen Tochter nach zweiwöchiger Isolation in Corona-Quarantäne in eine Sammelzelle und nannte das Baby „Omedya“, was auf Kirmanckî „Hoffnung“ bedeutet.

Die Aufhebung des Haftbefehls gegen Eylem Oyunlu erfolgte gegen Meldeauflagen. Das Verfahren gegen sie läuft weiter. Ihre Mutter Dilber Oyunlu und ihre Geschwister Tuba und Harun Oyunlu sind im April wegen „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ und „Unterstützung einer Terrororganisation“ festgenommen und anschließend inhaftiert worden.

In der Türkei befinden sich Tausende Babys und Kleinkinder mit ihren Müttern im Gefängnis, obwohl es auch in der türkischen Gesetzgebung Regelungen gibt, um das zu vermeiden. Der Strafvollzug von Schwangeren und Müttern von bis zu sechs Monate alten Babys kann verschoben werden. Möglich ist auch die Freilassung mit einer elektronischen Fußfessel, aber diese Methode findet kaum Anwendung.