Die Zeitung Newjin: Ein Frauenprojekt in Germiyan

Ein Frauenkollektiv publiziert im südkurdischen Germiyan die kostenlose Frauenzeitung Newjin. Die Zeitung wird überall in der Region verteilt.

Die Frauenzeitung Newjin erscheint in der südkurdischen Region Germiyan und wird von einem Frauenkollektiv herausgebracht. Es handelt sich um die erste Frauenzeitung in Germiyan. Die erste Ausgabe der Monatszeitung erschien 2016, sodass das 16-köpfige Frauenkollektiv nun auf 32 Ausgaben zurückblicken kann. Die Nachrichtenagentur RojNews hat mit Mitarbeiterinnen des Zeitungsprojekts gesprochen.

Leid und Erfolg von Frauen wird thematisiert

Ziryen Mihemed aus dem Kollektiv beschreibt das Spektrum der Artikel in der Zeitung: „Wir priorisieren alle Themen, die Frauen betreffen. Wir packen Themen an, welche die Probleme und das Leid von Frauen betreffen, vermitteln aber auch die Erfolge und Errungenschaften von Frauen. Wir machen auch bunte Kindernachrichten. Bei der Zeitung Newjin in Germiyan arbeiten 16 Frauen. Diese Zahl ist leichten Schwankungen unterworfen, denn es ist für Frauen in dieser Region nicht einfach zu arbeiten. Unsere Zeitung ist eine Tür, durch welche die Frauen von Germiyan ihre Träume erreichen können. Unser Arbeitssystem ist anders als bei anderen Einrichtungen. Wir haben keine festen Redakteurinnen. Wir arbeiten alle zusammen und jeden Monat ist eine von uns Redakteurin. Das machen wir, damit wir uns alle entwickeln können.“

Großes Interesse an kostenloser Frauenzeitung

Hewjin Mehdi aus der Redaktion berichtet über die Verteilung der Zeitung: „Die Zeitung Newjin wird ohne jede Gegenleistung kostenlos verteilt Nach dem Druck bringen die Mitarbeiterinnen die Zeitung in die Büchereien sowie weitere Einrichtungen und an offizielle Stellen. Insbesondere Studentinnen zeigen großes Interesse. Sie wollen immer wieder neue Ausgaben.“

Patriarchat hindert uns an unserer Arbeit“

Xoşbin Celal erzählt von den Problemen der journalistischen Arbeit: „Wenn wir Recherchen über die Situation von Frauen anstellen, sagen unsere Ansprechpartner meist, sie seien nicht bereit oder sie wollen ihre Namen nicht nennen. Wenn wir von offizieller Stelle eine Erklärung wollen, werden wir weder ernst genommen noch akzeptiert. Wir erleben selbst immer wieder Probleme mit dem patriarchalen System. Oft werden wir auch bedroht, insbesondere in den sozialen Medien.

Wir werden als Männerfeinde dargestellt. Aber das stimmt nicht; unser Ziel ist es, die Hindernisse für Geschlechtergleichheit zu beseitigen, den Konflikt zu beenden. Wir wollen die Stimmen von Frauen hervorbringen.“