„Die Bevölkerung Syriens kann die Krise lösen“

Die Bevölkerung Syriens sei in der Lage, die aktuelle Krise ohne Intervention von außen zu lösen. Sowohl im militärischen, als auch im politischen Bereich fänden sichtbare Entwicklungen statt, erklärt die syrische Regisseurin Sûhêr Sermînî.

Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ANHA hat sich die syrische Regisseurin Sûhêr Sermînî über die Entscheidungen des 3. Kongress des Demokratischen Syrienrats (MSD) geäußert und die aktuellen Entwicklungen in Nordsyrien bewertet. Nach Ansicht von Sermînî, die auch Mitglied im syrischen Frauenrat ist, finden in Syrien sowohl im militärischen als auch im politischen Bereich sichtbare Entwicklungen statt. „Die regionalen und internationalen Kräfte müssen Druck ausüben, damit in Syrien eine Lösung ohne Intervention von außen erreicht wird und sich ein innersyrischer Dialog entwickeln kann“, fordert sie.

Die Bedeutung des 3. MSD-Kongress werde dadurch unterstrichen, dass er an einem für ganz Syrien strategisch so bedeutsamen Ort wie Tabqa stattgefunden habe, meint Sermînî. Die Stadt ist von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) aus den Händen der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ befreit worden. Daraufhin konnten unzählige vertriebene Menschen in ihre Heimat zurückkehren.

Sermînî wies auch auf die Vielfältigkeit der Kongressteilnehmer*innen hin, die die vielen Identitäten Syriens widerspiegelten. Auf dem Kongress habe sie erlebt, wie alle Komponenten der Bevölkerung ihr Leben und ihr Schicksal frei und gemeinsam teilen: „Wir hoffen, dass die Ergebnisse des Kongresses den Weg zu einem Dialog in Syrien ebnen.“

Der Rolle der QSD bei der Befreiung Syriens aus den Händen des IS misst die Regisseurin eine große Rolle bei: „Der türkische Besatzerstaat versucht die Syrienkrise zu verlängern, indem er Efrîn und andere Städte Syriens besetzt. So soll der Terror unterstützt werden. Wir sind davon überzeugt, dass ganz Syrien vom türkischen Besatzerstaat und seinen Banden befreit werden muss. Efrîn muss seinen eigentlichen Besitzern zurückgegeben werden. Wir werden nicht dulden, dass sich die Besatzer in unserem Land niederlassen“, so Sermînî.

Besonders entscheidend sei die Rolle von Frauen bei der Revolution in Nordsyrien: „Frauen haben in der Führung der Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Wir sagen, Frauen sollen an allen Bereichen des Lebens teilnehmen. Die Frauen Nordsyriens sind in allen Bereichen des Lebens und des Kampfes präsent. Ich hoffe, dass sich der Ansatz der Frauen Nordsyriens auf alle Frauen Syriens ausweitet.“