In einer Reportage auf Stêrk TV gibt Dicle Xabûr von der Koordination der Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) eine Bewertung der Hungerstreiks und der Botschaften Abdullah Öcalans ab.
Xabûr beschreibt, wie der Hungerstreik am 7. November von der zu der Zeit inhaftierten kurdischen Abgeordneten Leyla Güven gestartet wurde und sich dann rapide ausbreitete, bis er große Teile der Gesellschaft erfasste und gemeinsam die Aufhebung der Isolation Öcalans gefordert wurde. Dieser Widerstand habe dafür gesorgt, dass der kurdische Repräsentant zum ersten Mal seit 2011 seine Anwält*innen sehen konnte. Sie betont, der AKP-MHP-Faschismus sei einen Schritt zurückgedrängt worden. Öcalan hatte erklärt, die Aktion habe ihr Ziel erreicht, und um ihre Einstellung gebeten.
Angriffe zeigen, Isolation ist noch nicht vollständig vorbei
Sie bewertet die Folterungen und Übergriffe in Riha-Xelfetî (Urfa-Halfeti) und die Angriffe auf die Medya-Verteidigungsgebiete als Ausdruck dessen, dass die Isolation noch nicht ganz durchbrochen ist und erläutert: „Dort wurden Zivilist*innen unmenschlich behandelt und gefoltert. Die Türkei setzt ihre Verleugnungs- und Vernichtungspolitik fort. Auch die Angriffe der letzten Tage auf die Medya-Verteidigungsgebiete sind Ausdruck dessen, dass die Isolation nicht vollständig vorbei ist.“
Eine neue Möglichkeit einer Lösung für die Kurden
Sie definiert die Treffen mit Öcalan nach acht Jahren Totalisolation als eine neue Möglichkeit für eine Lösung und verdeutlicht: „Die Botschaften der letzten beiden Treffen müssen von allen Demokrat*innen und Intellektuellen, sowohl in der Opposition, als auch auf internationaler Ebene diskutiert werden. Denn die Botschaft Öcalans für eine Demokratisierung der Türkei schließen auch den Iran, Syrien und den gesamten Mittleren Osten mit ein. Die sieben Punkte vom 2. Mai stehen für eine Lösung der aktuellen Krise in der Türkei.“
Dir Rolle der Mütter
Xabûr wies insbesondere auf die Rolle der Frauen und Mütter im Hungerstreikwiderstand hin: „Die Frauen haben in der Geschichte immer schon eine entscheidende Bedeutung. So sind auch in diesem kritischen Prozess unsere Mütter wie weiße Blumen auf die Straßen gegangen und haben den Widerstand angeführt. Als Frauenbewegung gratulieren und grüßen wir all unsere Mütter.“