Der Frauenrat Rojbîn und die Kampagne Tatort Kurdistan führen aus Anlass des Jahrestages der Pariser Morde eine Gedenkveranstaltung durch, auf der auch der neu auf Deutsch erschienene dritte Band der dreiteiligen Biographie von Sakine Cansız vorgestellt wird.
In der Veranstaltungsankündigung heißt es zu den Morden in Paris vor fünf Jahren:
„Am 9. Januar 2013 wurden Sakine Cansız (Sara), Mitbegründerin der PKK, Fidan Doğan (Rojbîn), die Pariser Vertreterin des Nationalkongresses Kurdistan, sowie Leyla Şaylemez (Ronahî), Mitglied der kurdischen Jugendbewegung, in der Nähe des Pariser Gare du Nord im dauerüberwachten Informationszentrum Kurdistan mit Kopfschüssen ermordet. Der einzige Tatverdächtige, Ömer Güney, wurde nach der Tat verhaftet. Diese Morde ereigneten sich zu einer Zeit, in der Friedensgespräche zwischen Abdullah Öcalan, der sich seit 1999 auf der Gefängnisinsel İmralı befindet, und dem türkischen Staat begannen. Es besteht kein Zweifel am politischen Charakter des Mordes. Dieses Attentat wird vor allem als Angriff auf die Friedensgespräche und auf die Frauenbewegung gewertet. Ömer Güney starb kurz bevor der Prozess vier Jahre später gegen ihn beginnen konnte an einem Hirntumor. Obwohl es etliche Beweise für einen Auftragsmord des türkischen Geheimdienstes gibt, wurde der Prozess mit dem Tod des Angeklagten eingestellt. So wurde niemals jemand für diese Tat verurteilt.
Wir wollen von den drei wichtigen Persönlichkeiten der kurdischen Frauenbewegung erzählen.“
Die Veranstaltung findet am 10. Januar 2018 ab 18.30 Uhr im TATORT-Kurdistan Café im Centro Sociale in der Sternstraße 2 statt.
Busse aus Hamburg zur Demonstration in Paris
Die Veranstalter*innen rufen außerdem zur Teilnahme an einer zentralen Demonstration in Paris zum Jahrestag der Morde am 6. Januar 2018 auf. Busse nach Paris fahren am 5. Januar um 21:00 Uhr am ZOB Hamburg ab.