Ausstellungseröffnung zum dritten Todestag von Ellen Jaedicke

Anlässlich des dritten Todestages von Ellen Jaedicke wird im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg die Ausstellung „Rojava – Frühling der Frauen“ eröffnet

Am 1. September wird im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg anlässlich des dritten Todestages von Ellen Jaedicke vom kurdischen Frauenrat Rojbîn und der Stiftung der freien Frauen WJAR zusammen mit dem Verein „Garten der Frauen" die Fotoausstellung „Rojava – Frühling der Frauen" eröffnet. Die Ausstellung informiert über die Grundsätze des demokratischen Konföderalismus in Nordsyrien – ein Gesellschaftsmodell eines von Geschlechter- und anderen Hierarchien befreiten, gleichberechtigten, selbstverwalteten und gemeinschaftlichem Lebens – und über die Strukturen der dortigen Frauenbewegung sowie über die Rolle von Frauen beim Aufbau der Kommunen, der Ökonomie, der Bildung und der Selbstverteidigung in Nordsyrien.

„Im Garten der Frauen, einem Ort der Erinnerung an Frauen mit ihren Lebensgeschichten und Kämpfen, ist unsere Freundin und Mitstreiterin Ellen Jaedicke beerdigt“, erklären der kurdische Frauenrat Rojbîn und die Stiftung der freien Frauen WJAR, deren Mitglied Ellen Jaedicke lange Jahre war. „An ihre Geschichte anknüpfend, zeigen wir dort vier Wochen lang die Ausstellung Rojava – Frühling der Frauen.“

Am gleichen Tag werden die historischen Grabsteine der Bildhauerin Anne-Marie Vogler und der Reformpädagogin Anne Banaschewski eingeweiht.

Der Verein „Garten der Frauen" schreibt in seiner Einladung zur Ausstellungseröffnung: „Diese Ausstellung entspricht Ellen Jaedickes Ansatz, Brücken zu bauen zwischen Frauen und ihren Geschichten sowie Kämpfen weltweit für eine gesellschaftliche Befreiung der Frau.

Der Verein schlägt die Brücke von der Ausstellung zu zwei Frauen, deren historische Grabsteine ebenfalls am 1. September im Garten der Frauen eingeweiht werden sollen. Beide Frauen, die Bildhauerin Anne-Marie Vogler (7.6.1892-30.5.1983) und die Reformpädagogin und Direktorin des Instituts für Lehrerfortbildung, Anne Banaschewski (16.5.1901-4.5.1981), waren Gegnerinnen des NS-Regimes. Anne Banaschewski trat unter anderem auch für die Gleichberechtigung der Frauen ein. Der ehemalige Oberschulrat und langjährige GEW-Vorsitzende Dr. Hans-Peter de Lorent wird den Lebensweg von Anne Banaschewski nachzeichnen. Die Lektorin und Literaturwissenschaftlerin Brita Reimers stellt die Bildhauerin Anne-Marie Vogler vor.“

Der Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist ein Ort gegen das Vergessen von Frauen, die viel zur Kultur, Politik, Sozialem oder Wirtschaft in Hamburg beigetragen haben. Aber nicht nur an „bekannte" Frauen wird hier erinnert. Auf Aluminiumtafeln, die im Garten aufgestellt sind, werden die Geschichten der Frauen erzählt, die sich dort beisetzen ließen. Es gibt Orte des Erinnerns an Frauen – die keine Grabstätte haben – für Opfer der häuslichen Gewalt, des NS-Regimes, Widerstandskämpferinnen, Opfer von Rassismus und „Hexenverfolgung".

Die Ausstellungseröffnung im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof beginnt am 1. September um 14.00 Uhr.

[Titelfoto: Garten der Frauen – Emma7stern [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)]]