Aufruf zur Lichter-Demonstration gegen patriarchale Gewalt

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen rufen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Organisationen und Initiativen aus Celle zu einer Lichter-Demonstration auf.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Samstag, dem 25. November, rufen auch in diesem Jahr die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen“, das Autonome Frauenhaus Celle, der Dachverband des Êzîdischen Frauenrats e.V. (SMJE), die Celler Gruppe LiST (Land in Sicht Transition), Women Defend Rojava, der Frauen-Diverspersonen-Kinder-Brunch der Solidarischen Initiative Neuenhäusen, der DGB/KV Celle, die GEW/KV Celle sowie der Arbeitskreis Internationalismus zu einer Lichter-Demonstration auf.

Die Lichter-Demonstration startet am Samstag um 17 Uhr auf dem Gertrud-Schröter-Platz (ehemals Thaerplatz) und führt in die Celler Innenstadt. Menschen aller Geschlechter sind herzlich willkommen. Teilnehmende sind eingeladen, Lichter und Laternen mitzubringen.

„Wir werden, wie in den letzten Jahren, mit Lichtern und Laternen der Frauen gedenken, die aufgrund ihres Geschlechts getötet wurden oder Gewalt erfahren haben. Doch wir wollen nicht nur gedenken, sondern auch dagegen protestieren und sagen: es reicht! Wir müssen uns als Frauen und Menschen anderer unterdrückter Geschlechter organisieren und zusammenhalten, um Lösungen zu finden und so patriarchaler Gewalt ein Ende zu setzen“, so Chiara Putt von der feministischen Organisierung „Gemeinsam kämpfen - für Selbstbestimmung und demokratische Autonomie“.


Gewalt gegen Frauen bleibt auch in Deutschland ein akutes Problem, dessen Ursachen es entschlossen zu bekämpfen gilt. Jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann, zumeist der Partner oder Ex-Partner, eine Frau zu ermorden. Jeden dritten Tag gelingt ein solcher Versuch. Alle 72 Stunden geschieht ein Feminizid.

Sexualisierte, häusliche und psychische Gewalt gegen Frauen kommt tagtäglich vor. Dagegen gibt es starken, vielerorts organisierten Widerstand. So haben sich in den vergangenen Jahren das Anti-Feminizid-Netzwerk in Hamburg sowie das Netzwerk gegen Feminizide in Berlin gegründet, um selbstorganisiert gegen Feminizide und patriarchale Gewalt zu kämpfen. Als Zusammenschluss verschiedener feministischer Gruppen und Einzelpersonen haben die Netzwerke es sich zur Aufgabe gemacht, auf jeden Feminizid in ihrer Umgebung öffentlich mit Aktionen oder Demonstrationen zu reagieren. Ihr politisches Ziel ist es, patriarchale Gewalt sichtbar zu machen und zu verdeutlichen, dass Morde an Frauen kein Zufall sind, sondern im Patriarchat System haben.

Erst vorletzte Woche wurde in Hannover eine 21-jährige Frau von ihrem Partner erstochen – eine mehr in der Liste von über 160 getöteten Frauen allein in diesem Jahr in Deutschland. Mehr als 120 Frauen wurden teils lebensgefährlich verletzt und über 20 Frauen mit dem Tode bedroht, die Dunkelziffer ist weitaus höher. Weltweit gehen deshalb Menschen aller Geschlechter unter dem Motto „Frau, Leben, Freiheit – Jin, Jiyan, Azadi“ auf die Straße, um für die Freiheit der Frau zu kämpfen und zu zeigen, dass so lange Frauen nicht frei sind, niemand frei sein kann.

(PM)

Titelbild: Lichterdemonstration 2021 in Celle © Andrea Knoop