Amed: Polizei greift Frauenkundgebung gegen Isolation an

Die türkische Polizei hat eine Frauenkundgebung für die hungerstreikenden Gefangenen gegen die Isolation von Abdullah Öcalan in Amed angegriffen. Die Frauen protestierten mit Sprechchören.

Der Frauenrat der Demokratischen Partei der Völker (HDP) wollte vor dem D-Typ-Gefängnis in Amed (tr. Diyarbakır) eine Erklärung zum Hungerstrei der politischen Gefangenen gegen die Isolation von Abdullah Öcalan und die Haftbedingungen in der gesamten Türkei abgeben. Im Vorfeld der Kundgebung wurden der Hazal-Park im zentralen Stadtviertel Ofis, der Koşuyolu-Park und das Gefängnis mit Wasserwerfern und Einheiten der Bereitschaftspolizei abgeriegelt. Die Teilnehmerinnen, unter ihnen die HDP-Abgeordneten Semra Güzel und Remziye Tosun sowie Vertreterinnen des Hilfsvereins der Familien der Gefangenen (TUAY-DER) und des Vereins der Familien der Gefallenen (MEBYA-DER) wurden bei ihrer Ankunft vor dem Gefängnis von der Polizei abgedrängt und in zwei Gruppen geteilt.

Ersatzkundgebung vor HDP-Gebäude von der Polizei angegriffen

Da die Polizei die Kundgebung verhinderte, führten die Frauen eine Protestaktion vor dem HDP-Gebäude von Payas (Kayapınar) durch. Auch dort rückte sofort ein Großaufgebot der Polizei an und hinderte die Frauen daran, eine Erklärung abzugeben. Die HDP-Abgeordnete Remziye Tosun erklärte aus dem Polizeikessel: „Wir wollten heute vor dem Gefängnis eine Presseerklärung abgeben. Die Polizei hat uns daran gehindert. Heute ist der 76. Tag des Hungerstreiks. Wir werden den Stimmen der Gefangenen weltweit Gehör verschaffen. Für Frieden und Ruhe werden wir immer auf der Straße sein.“

Die Polizei drängte die Frauen in den Vorgarten des Gebäudes ab. Die Frauen riefen: „Wir werden siegen“, „Tausend Grüße nach Imrali“, „Es lebe der Gefängniswiderstand“, „Kurdistan wird das Grab des Faschismus sein“ und „Freiheit für die politischen Gefangenen“.