Im Rahmen der globalen Lesetage zu Abdullah Öcalan, die in diesem Jahr vom 4. bis 10. April stattfinden, haben kurdische Aktivistinnen in Mannheim eine kreative und öffentlichkeitswirksame Aktion durchgeführt. Mit ihrem „Öcalan Book Day“ setzten sie in der Mannheimer Innenstadt ein sichtbares Zeichen für die Auseinandersetzung mit dem politischen Denken des kurdischen Vordenkers – insbesondere zu seiner Analyse der Frauenfrage.
Rund um den Wasserturm, einem zentralen Ort in der Mannheimer City, hängten die Aktivistinnen handbeschriftete Kärtchen mit Zitaten Öcalans an Bäume. Die Kärtchen waren kunstvoll mit Blumen geschmückt und zogen die Aufmerksamkeit zahlreicher Passant:innen auf sich. Die Auswahl der Zitate konzentrierte sich vor allem auf Öcalans Beiträge zur Rolle der Frau in Gesellschaft und Geschichte – Themen, die in seinem Denken zentral verankert sind.
„Öcalan betont, dass die Frau im Zentrum jeder nachhaltigen gesellschaftlichen Lösung steht“, erklärte eine der Teilnehmerinnen. „Seine Schriften sind eine universelle Quelle der Inspiration für Frauen weltweit. Wer sich auf seine Gedanken einlässt, erkennt, wie tiefgründig, präzise und menschennah sie sind – besonders für Frauen, die sich auf der Suche nach Selbstermächtigung und gesellschaftlicher Veränderung befinden.“
Neben der symbolischen Aktion kam es auch zu inhaltlicher Auseinandersetzung. An verschiedenen Stellen rund um den Aktionsort wurden Auszüge aus Öcalans Schriften zur Frauenbefreiung vorgelesen. Diese luden zu Gesprächen und spontanen Diskussionen mit Interessierten ein. Viele zeigten sich neugierig und offen für die Gedankenwelt des kurdischen Vordenkers, der seit über zwei Jahrzehnten in politischer Geiselhaft des türkischen Staates sitzt.
Die Aktion in Mannheim ist Teil eines globalen Netzwerks an Veranstaltungen im Rahmen der Öcalan-Lesetage. In zahlreichen Städten weltweit finden in dieser Woche Lesungen, Workshops und Diskussionsrunden statt, um das politische und gesellschaftliche Denken Öcalans – besonders seine Vision einer demokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft – einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.