Zürich: Aufarbeitung des armenischen Genozids gefordert

Der 24. April 2015 markiert des Beginn des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich. Vor dem türkischen Konsulat in Zürich hat ein linkes Bündnis die Aufarbeitung des Völkermords gefordert und auf politische Kontinuitäten hingewiesen.

Die Türkei verweigert bis heute die Anerkennung der Verfolgung der Armenier als Genozid. Vor dem türkischen Generalkonsulat in Zürich hat ein linkes Bündnis die Aufarbeitung des Völkermords gefordert, der mit den Massenverhaftungen der armenischen Elite am 24. April 2015 in Konstantinopel eingeleitet wurde.

Im Verlauf des Genozids wurden bis 2018 unter Verantwortung der jungtürkischen Regierung mindestens 1,5 Millionen Armenierinnen und Armenier, etwa eine halbe Million Suryoye (Chaldäer, Aramäer, Assyrer), mehrere hunderttausend Pontosgriechen und Angehörige anderer nicht-muslimischer Bevölkerungsgruppen wie der Eziden und Nestorianer ermordet. Die Armenier bezeichnen dieses dunkle Kapitel ihrer Vergangenheit Aghet, die Katastrophe, die Suryoye Seyfo oder Sayfo, Schwert.

Bei der Kundgebung am Freitag in Zürich wurde auf die Kontinuität der mörderischen Politik vom Osmanischen Reich bis heute hingewiesen. Ein Vertreter der HBDH (Vereinte Revolutionsbewegung der Völker) erklärte: „Der türkische Staat setzt seine rassistische und monistische Politik der Massaker auch heute fort. Die Angriffe von 1915, die auf einen Genozid am armenischen Volk abzielten, werden heute vom AKP/MHP-Faschismus gegen die Völker der Türkei und Kurdistan fortgeführt. Der türkische Staat verleugnet und missachtet die an den uralten Völkern der Region begangenen Massaker. Er muss sich endlich damit konfrontieren und dafür Rechenschaft ablegen.“

Ein Vertreter der Union der Suryoye in Europa (ESU) wies in einer Rede auf die Verurteilung des syrisch-orthodoxen Priesters Sefer „Aho“ Bileçen zu über zwei Jahren Gefängnis in der Türkei hin und bezeichnete das Vorgehen als Fortsetzung des Seyfo.

In weiteren Reden wurde zum gemeinsamen Kampf gegen den Faschismus aufgerufen.