Zellen hungerstreikender PKK-Gefangener gestürmt

Im Gefängnis von Antep sind die Zellen von hungerstreikenden PKK-Gefangenen gestürmt worden. Die Gefangenen sind willkürlicher Repression ausgesetzt.

Mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation des PKK-Gründers Abdullah Öcalan finden seit dem November 2018 in zahlreichen Gefängnissen in Nordkurdistan und der Türkei Hungerstreiks statt. An dem von der inhaftierten HDP-Abgeordneten Leyla Güven initiierten Protest beteiligen sich im L-Typ-Gefängnis von Dîlok (Antep) acht PKK-Gefangene. Dort stürmte das Gefängnispersonal am Samstag die Zellen der hungerstreikenden Gefangenen. Alltägliche Gebrauchsgegenstände wurden nach einer Durchsuchung beschlagnahmt. Das berichteten auch Angehörige der Gefangenen. Die Hungerstreikenden nehmen lediglich Wasser, Zucker, Salz und Vitamin B zu sich.

Im Typ-T-Gefängnis von Osmaniye ist der zunächst befristete Hungerstreik am Samstag in eine unbefristete Aktion umgewandelt worden. Dort werden den Gefangenen wichtige B-Vitamine vorenthalten. Nimmt ein Mensch nicht regelmäßig Vitamin B 1 ein, entwickelt sich schnell ein Korsakow-Syndrom, eine Erkrankung, bei der die Gedächtnisleistung bleibend vermindert wird, weshalb bei Betroffenen allgemein örtliche und zeitliche Desorientiertheit auftritt und damit verbunden auch die Lernfähigkeit neuer Dinge stark reduziert ist. Das ist auch in der Türkei bekannt.