„Zeit für Freiheit”-Marsch in Düsseldorf beendet

Der gestern in Düsseldorf gestartete zweitägige Marsch gegen die Isolation Abdullah Öcalans ging heute in eine NRW-weite Großdemonstration über und wurde kämpferisch beendet.

In ganz Europa fanden an diesem Samstag Demonstrationen und Kundgebungen im Rahmen der Aktionstage zum 22. Jahrestag des internationalen Komplotts gegen Abdullah Öcalan statt. Auch in Düsseldorf gingen Kurd*innen und solidarische Menschen auf die Straße, um ihre Forderung nach Freiheit für den Begründer der kurdischen Freiheitsbewegung zur Sprache zu bringen. Die Demonstration war Teil eines zweitägigen langen Marsches, der am Freitagvormittag vor dem Düsseldorfer Landtag gestartet war und heute ebenda fortgesetzt wurde. Der Marsch mit den zu hunderten erschienenen Teilnehmenden zog an der Rheinuferpromenade vorbei und ging nachmittags vor dem DGB-Haus in eine NRW-weite Großdemonstration über.

Mit bunten Transparenten, Fahnen mit dem Konterfei Abdullah Öcalans, lauter Musik und hoher Moral zog die Menschenmenge durch die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens und nahm dabei einen Großteil der City ein. In zahlreichen Reden wurde angesprochen, dass es Zeit ist für die Freiheit von Abdullah Öcalan und damit für die Lösung der kurdischen Frage. Thematisiert worden ist auch die deutsche Unterstützung für das internationale Komplott, wie die kurdische Gesellschaft die Phase vom 9. Oktober 1998 bis zum 15. Februar 1999 nennt. Im Verlauf dieser Zeitspanne wurde Abdullah Öcalan, Vordenker und wichtigster politischer Repräsentant der Kurdinnen und Kurden, auf internationalen Druck durch die Türkei und die NATO zunächst in Syrien zur persona non grata erklärt, bevor er sich für einen Friedensprozess auf eine 130-tägige Odyssee durch Europa begab, um schließlich in Kenias Hauptstadt Nairobi entführt und völkerrechtswidrig in die Türkei gebracht zu werden.

„Zeit für Freiheit”-Marsch 

„Mit der Beteiligung am Komplott, der militärischen, finanziellen und politischen Beihilfe Deutschlands für die Türkei zum Völkermord an den Kurd*innen und der Tolerierung der derzeitigen Situation Öcalans, ist die BRD mitverantwortlich für seine Isolationshaft und menschenrechtswidrige Lage”, hieß es unter anderem. Es folgte ein Beitrag von Aktivistinnen der Bewegung der jungen kämpferischen Frauen (TEKO-JIN).

Isolation betrifft nicht nur Öcalan

„Heute kämpfen Hunderttausende Menschen nach dem Paradigma Abdullah Öcalans für die Ideale von Basisdemokratie, Frauenbefreiung und ein Leben im Einklang mit der Natur. In Kurdistan, weltweit und auch hier! Öcalans Freilassung ist heute mehr als notwendig, um die militärische Logik des Konflikts im Nahen und Mittleren Osten zu durchbrechen und den Fokus endgültig auf friedliche Verhandlungen zu verschieben! Ein logischer Zusammenhang lässt sich herstellen, wenn man erkennt, dass die vielschichtigen Kriegsverbrechen gegen Kurd*innen in der Türkei und in ganz Kurdistan auf Grundlage des PKK-Verbots und des Öcalan-Verbots legitimiert werden.

Aus diesem Grund richtet sich die Totalisolation auf Imrali nicht nur gegen die Person Öcalan, sondern gegen uns alle! Denn zusammen mit der Isolation wurde die Entscheidung zur Eskalationshochstufe zum faschistisch motivierten Krieg der Türkei gegen die Kurd*innen getroffen. Der Aufruf nach der Freilassung Öcalans hat heute internationale Instanzen erreicht: Weltweit fordern Millionen Menschen seine Freiheit ein. Entgegen der Repressionspolitik gegen die kurdische Bewegung und allen Versuchen, Öcalans Ideen zu verbieten und den berechtigten Widerstand der kurdischen Bewegung und ihrer Sympathisierenden zu dämonisieren, sagen wir klar und deutlich: Die Zeit der Freiheit ist gekommen!

Freiheit für alle politischen Gefangenen und ein Ende der Kriminalisierung der kurdischen Befreiungsbewegung! Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan!“ Die Demonstration endete gegen 16 Uhr mit Live-Musik und ausgiebigen Tänzen.