Am 14. August findet in Düsseldorf eine bundesweite Demonstration der Initiative Defend Kurdistan statt. Auch Women Defend Rojava ruft zur Teilnahme an der Demonstration auf und erklärt zu dem Hintergrund:
Seit fast vier Monaten führt der türkische Staat Krieg in und gegen Kurdistan. Er führt Krieg gegen die kurdische Bevölkerung, gegen die kurdische Freiheitsbewegung und gegen die ihr zugrunde liegenden Werte der Geschlechterbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie. Er führt Krieg gegen das von Abdullah Öcalan geschaffene Paradigma des Demokratischen Konföderalismus und gegen alle Menschen, die es verteidigen.
Die aktuellen Angriffe finden in Südkurdistan statt, also in dem Teil Kurdistans, der im irakischen Staat liegt. Doch das konkrete Angriffsziel geht weit über Südkurdistan hinaus. Dieser Krieg ist ein Angriff auf alle vier Teile Kurdistans, ein Angriff auf den gesamten Mittleren Osten, ein Angriff auf alle Menschen, die für eine befreite Gesellschaft kämpfen. Denn es ist ein Angriff auf die Selbstverteidigungseinheiten der kurdischen Freiheitsbewegung und ihrer Werte. Wir müssen uns als Internationalist:innen bewusst machen, was ein Sieg über die Guerilla bedeuten würde: Was passiert mit einer Bewegung, wenn sie niemand mehr verteidigt?
Angriff auf das Herz der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung
Die kurdische Frauenfreiheitsbewegung ist zum Vorbild von Frauen, inter, nicht-binären und trans Personen auf der ganzen Welt geworden. Das Herz dieser Bewegung liegt in der YJA Star, der Frauenguerilla in den befreiten Bergen Kurdistans. Sie ist der Ort, an dem all die Werte und Prinzipien, auf die wir uns als Women Defend Rojava so stark beziehen, entwickelt und gelebt werden. Sie ist auch der Ort, an dem diese Werte und Prinzipien verteidigt werden. Ein Angriff des türkischen Staates auf die YJA Star als das Herz der kurdischen Frauenfreiheitsbewegung bedeutet einen Angriff auf all ihre Errungenschaften; einen Angriff auf die Selbstverteidigung von Frauen, einen Angriff auf den Widerstand gegen einen weiteren Feminizid. Es ist an der Zeit, gegen diesen Krieg aufzustehen, Widerstand zu leisten und alle Straßen und Plätze Europas mit unserem feministischen Protest zu füllen. Unser Protest muss so groß sein, dass es sich die Regierungen der Staaten, in denen wir leben, nicht mehr leisten können, diesen Krieg zu unterstützen.
Bundesregierung steht bedingungslos hinter dem türkischen Regime
Als Menschen, die in Deutschland leben, tragen wir dabei eine besondere Verantwortung. Keine Regierung steht so bedingungslose an der Seite des türkischen Regimes wie die deutsche. Es sind deutsche Waffen, die unsere Freund:innen in den Bergen ermorden. Es sind deutsche Soldaten, die die Peschmerga der PDK ausbilden. Es sind deutsche Gesetze, die versuchen, den Widerstand gegen den Krieg in Kurdistan mit den perfidesten Mitteln zum Schweigen zu bringen. Und es sind deutsche Bundespolizisten, die versuchten, die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“ am Flughafen aufzuhalten und zu kriminalisieren. Das jahrzehntelange Hochhalten der deutsch-türkischen Staatenfreundschaft muss endlich beendet werden!
Deswegen rufen wir alle Frauen und weitere unterdrückten Geschlechter dazu auf, sich am 14. Auugst an der „Defend Kurdistan“-Demonstration in Düsseldorf zu beteiligen. Kommt zahlreich, organisiert gemeinsame Anreisen aus den Lokalen, bringt Transparente und Plakate mit. Tragen wir unseren feministischen Widerstand gegen diesen Krieg gemeinsam auf die Straßen!
Düsseldorf ist der Ort, an dem die Friedensdelegation nach Südkurdistan am Flughafen aufgehalten werden sollte. Düsseldorf wird auch der Ort sein, an dem wir den Herrschenden zeigen werden, dass unser Widerstand für die Verteidigung der Revolution in Kurdistan unaufhaltsam ist.