Wie ist das möglich?

Diese und weitere Fragen werden am Donnerstagabend im Haus der Demokratie und Menschenrechte mit Vertreter*innen des Ezidischen Frauenrates Berlin Binevş und Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. diskutiert.

Am 3. August 2014 überfiel der sogenannte Islamische Staat Şengal, ermordetet Tausende Menschen und verschleppte Frauen und Mädchen. Bilder gingen um die Welt, die zeigten, wie Zigtausende sich durch die Wüste schleppten, um den Gräueltaten des IS zu entkommen. Vier Jahre später, nach einer Gedenkveranstaltung zu dem Massaker an den Ezid*innen, bombardiert die türkische Luftwaffe Şengal. „Wie ist das möglich?“ Diese und einige Fragen mehr stellen die Veranstalter*innen, um sie am Donnerstagabend im Haus der Demokratie und Menschenrechte mit Vertreter*innen des Ezidischen Frauenrates Berlin Binevş und Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V. zu diskutieren.

In der Veranstaltungsankündigung werden bereits einige der Fragen, die an dem Abend diskutiert werden, aufgeführt:

Şengal = Heimstätte der Ezid*innen, einer Religionsgemeinschaft, die sich seit Jahrhunderten der Zwangskonvertierung widersetzt, im Irak

73 genozidale Angriffe zählt die ezidische Geschichtsschreibung

Am 3. August 2014 überfiel der IS die Stadt, ermordete Tausende Männer und Jungen und verschleppte Tausende Frauen und Mädchen, um sie auf Sklaven-Märkten zu verkaufen.

Wie haben es die Ezid*innen geschafft, den IS zu vertreiben und in der Stadt das Leben wieder aufzubauen?

Am 15. August 2018, kurz nach einem Treffen zwischen dem irakischen Ministerpräsidenten Haidar Al-Abadi und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Ankara, bombardiert die türkische Luftwaffe die Stadt Şengal.

Warum billigt die irakische Regierung die Bombardierung?

Warum protestieren die USA nicht gegen die Verletzung der Lufthoheit?

Warum erfolgt keine Reaktion seitens der NATO angesichts der kriegerischen Vorgehens des Mitgliedsstaates Türkei?

Diesen Fragen soll gemeinsam am 23. August nachgegangen werden. Die Veranstaltung wird um 19 Uhr im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, in Berlin beginnen.

Veranstalter sind der Dachverband des Ezidischen Frauenrats e.V., der Frauenrat Dest-Dan e.V. sowie Civaka Azad - Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V..