Weltweit Proteste gegen Isolation

Weltweit finden Proteste gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan statt – der Protest und die Hungerstreiks weiten sich immer weiter aus.

Auch gestern fanden in vielen Ländern Aktionen zum Hungerstreik mit der Forderung nach Aufhebung der Isolation Öcalans statt. In Deutschland, England, Frankreich, Australien, Adygeja, Russland und Australien gingen die Menschen auf die Straße, um den Forderungen der Hungerstreikenden Ausdruck zu verleihen.

Stuttgart – Kundgebung in der Innenstadt

In Stuttgart fand gestern eine Kundgebung zur Situation von Leyla Güven statt. Dabei wurde der Brief Güvens auf Deutsch verlesen und erklärt: „Leyla Güven kann nicht schlafen, fühlt nichts mehr, kann nicht mehr sehen, ihr Körper akzeptiert auch kein Wasser mehr. Diese Situation taucht in den deutschen Medien in keiner Weise auf. Würden sie schweigen, wenn ein Abgeordneter in Deutschland im Gefängnis im Hungerstreik wäre.“ Es wurde für die große Demonstration am 26. Januar um 14.00 Uhr in der Stuttgarter Lautenschlägerstraße mobilisiert.


London – Blockade von Haupteingang des BBC

Hunderte Frauen versammelten sich gestern vor dem BBC-Gebäude in London auf Aufruf des Roj-Frauenrats hin. Sie blockierten zur Unterstützung von Leyla Güvens den Haupteingang des BBC mit einem Sitzstreik. Unter dem Motto „Lasst uns Leyla Güven eine Stimme verleihen“ riefen die Teilnehmerinnen „Gestern Mandela, heute Öcalan“ oder „Wir sind alle Leyla“. Eine Abordnung der Frauen hatte zuvor verlangt, sich mit Verantwortlichen der BBC zu treffen, da die BBC im Rahmen seiner Berichterstattung über den Hungerstreik sich in beleidigener Weise über Abdullah Öcalan geäußert habe. Als die Frauen nicht hereingelassen wurden, begann sie den Sitzstreik. Die Polizei errichtete Absperrgitter um die Aktion und verlangte von den Frauen, ihre Aktion sofort zu beenden. Die Frauen setzten den Rückzug der Polizei durch und beendeten anschließend ihre Aktion.

Frankreich – Solidaritätsdemonstration in Draguignan

Auch in der südfranzösischen Stadt Draguignan fand gestern eine Demonstration mit Bildern von Öcalan und PKK-Fahnen statt. Mehrere hundert Teilnehmer*innen zogen durch die französische Stadt und verteilten Flugblätter.


Australien – Diplomatischer Besuch im Regionalparlament

In Sydney traf sich eine Delegation von kurdischen Vertreter*innen mit dem Grünen-Abgeordneten Jaime Parker im Landesparlament von New South Wales. Parker kündigte an, man werde gemeinsam mit den Abgeordneten Neuseelands mit einer Unterschriftenkampagne beginnen und Anfragen ins Parlament einbringen. Parker erklärte: „Ich werde einen Brief an den australischen Außenminister mit Bezug auf den Hungerstreik und der Forderung nach einer Beendigung der Isolation senden.“


Autonome Republik Adygeja – 15 Personen im Hungerstreik

In der autonomen Republik Adygeja, in der russischen Föderation, schlossen sich 15 Kurd*innen dem Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Öcalan an. Sie erklärten: „Wir beginnen auch hier in Adygeja mit einem Hungerstreik, um den Hungerstreik von Leyla Güven, Nasır Yağız, Ilhan Şiş und in den Gefängnissen zu unterstützen. Unsere Aktionen werden weiter gehen, bis der Widerstand des kurdischen Volkes den Sieg erreicht.“


Russland: Pressekonferenz im Kulturzentrum von Krasny Kut

Im kurdischen Kulturzentrum von Krasny Kut fand gestern eine Presseerklärung zu den Hungerstreiks statt. An der Versammlung nahmen viele kurdische Aktivist*innen teil.

Der Vorsitzende des Kulturzentrum Ramazan Budakovi erklärte: „Wir verurteilen die Isolation unserer Führung durch den türkischen Staat mit großer Wut. In allen vier Teilen Kurdistans und im Ausland legen die Menschen ihre Körper zum Sterben nieder, um zu protestieren. Wir grüßen die Protestierenden in größtem Respekt und unterstützen ihre Aktion. Wir fordern von Russland etwas zu unternehmen, bevor es zu spät ist.“