Nach dem Sieg der türkischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM am Mittwoch ist bei einer Jubelfeier in Waldkraiburg offenbar ein junger Kurde angriffen und geschlagen worden. Das teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd mit. Die Kriminalpolizei Traunstein ermittelt wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der gefährlichen Körperverletzung und weiterer Delikte und sucht Zeug:innen, die sachdienliche Hinweise geben können. In dem Zeugenaufruf wird der Vorfall wie folgt geschildert:
„Nach dem Sieg der türkischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM hatten sich rund 100 zunächst friedlich Feiernde am Stadtplatz in Waldkraiburg getroffen. Gegen 23.45 Uhr mischte sich ein junger Mann (19), der eine kurdische Fahne dabei hatte, unter die Fans, woraufhin es schnell zu tumultartigen Szenen kam. Der junge Mann wurde angegriffen und geschlagen. Anwesende Polizeibeamte der Inspektion Waldkraiburg stellten sich schützend vor das Opfer. Während die Beamten von den aggressiven Angreifern völlig unbehelligt blieben, wurde weiterhin versucht, den 19-Jährigen zu attackieren. Die mitgeführte Fahne konnte ihm entrissen werden, sie wurde später in einem Mülleimer am Stadtplatz gefunden und sichergestellt.
Der 19-Jährige wurde zu seiner eigenen Sicherheit in einen Streifenwagen gesetzt und nur mit Mühe gelang es der Polizei, ihn vor weiteren Übergriffen zu schützen und wegzubringen. Zu keinem Zeitpunkt wurden jedoch die Polizeibeamten selbst körperlich angegangen. Nachdem der junge Mann weggebracht worden war, löste sich die Ansammlung auf. Der geschädigte 19 Jahre alte syrische Staatsangehörige hatte in Folge der Angriffe Rötungen im Gesicht und klagte über Schmerzen im Schulterbereich.“
Foto: Symbolbild