Von Sydney bis Mannheim – Feiern zum PKK-Gründungstag

Nicht nur in Kurdistan, sondern auch weltweit wird das 45. Gründungsjubiläum der PKK gefeiert. Von Sydney bis Mannheim fanden Veranstaltungen statt.

Weltweit wird rund um den 27. November der Gründungstag der PKK gefeiert. Bereits am Sonntag fanden in vielen Städten auch außerhalb Kurdistans Veranstaltungen statt. Die Teilnehmenden betonten die Rolle der PKK als Garantin eines freien Kurdistans und bezogen Stellung gegen die Kriminalisierungsversuche der Freiheitsbewegung durch die verschiedenen Staaten.

800 Teilnehmer:innen in Duisburg


An einem Fest des Demokratischen Gesellschaftszentrums Duisburg nahmen nach Angaben der Veranstalter:innen etwa 800 Menschen teil. Die Menschen tanzten und riefen Parolen wie „Es lebe der Widerstand der Guerilla“, „Bijî Serok Apo“ und „Jin Jiyan Azadî".

Große Feier in Köln


Der 45. Jahrestag der Gründung der PKK wurde in Köln in einer festlichen Atmosphäre begangen, Kurd:innen aus Köln, Bonn, Aachen, Düren, Mechenheim, Euskirchen, Troisdorf, Bergisch Gladbach und Leverkusen waren zu der Feier zusammengekommen. Künstler:innen präsentierten Gedichte, Lieder und Theaterstücke. In Redebeiträgen wurde die Isolation Abdullah Öcalans verurteilt und seine Bedeutung für ein freiheitliches Paradigma hervorgehoben.

Feier in Mannheim


In Mannheim fand ebenfalls eine Feier zum Gründungsjubiläum statt. In der Eröffnungsrede erinnerte der Ko-Vorsitzende des Volksrats von Mannheim, Halis Doğan, an die 45 Jahre Kampf der PKK und ihren Widerstand gegen jeden Angriff. Er erinnerte daran, dass diese Unerschütterlichkeit der PKK ihrem „Architekten“ Abdullah Öcalan zu verdanken sei. Die Partei DIE LINKE schickte ein Grußbotschaft, in der sie die sofortige Freilassung von Abdullah Öcalan und die Aufhebung des PKK-Verbots forderte. Anschließend fand ein Konzert mit Musiker:innen wie Hozan Seher, Seyda Perinçek, Yaşar Şevi und Koma Sinan statt. Die Menschen riefen immer wieder „Bijî PKK“, „Bijî Serok Apo“ und „Jin Jiyan Azadî“.

Hunderte Teilnehmer:innen in Berlin


In Berlin hatten der Frauenrat DEST-DAN und NAV-Berlin zur Feier des Jahrestages aufgerufen. Nach einer Schweigeminute für die Gefallenen erklärte der kurdische Politiker Muharrem Aral: „Als Volk können wir nicht getrennt von unserer Vergangenheit leben. Das Land und das Volk Kurdistans wurde mit dem Vertrag von Lausanne in vier Teile geteilt. Es wurde versucht, es aus der Geschichte auszulöschen. Die PKK wurde am 27. November 1978 unter der Führung von Rêber Apo [Abdullah Öcalan] gegründet. Er hatte erklärt, dass Kurdistan eine Kolonie sei und die Sprache, Kultur und Existenz des kurdischen Volkes unter der Kolonialherrschaft als nichtig betrachtet werde. Die PKK ist die Garantie unser aller Zukunft. Sie ist die Grundlage für ein freies und würdiges Leben. Wir müssen den Kampf durch den Widerstand unseres Volkes, den epischen Kampf unserer Freiheitskämpferinnen und -kämpfer, auf einen neuen Höhepunkt bringen. Natürlich haben wir große Opfer gebracht, wir haben schwierige Prozesse durchlaufen, aber wir sind kurz davor, in unserem freien Land zu leben. Die Garantie dafür ist die PKK im 45. Jahr ihres Bestehens.“ Anschließend wurde die Feier mit Tänzen und Parolen eröffnet.

Festveranstaltung in Gießen


In Gießen fand am Sonntag eine Feier statt, auf der an die Bedeutung der PKK, ihre Gefallenen und die 45 Jahre des Widerstands erinnert wurde.

Innsbruck: „Die PKK ist das Volk und das Volk ist hier“


In der österreichischen Stadt Innsbruck versammelten sich Menschen, um den 45. Jahrestag der Gründung der PKK auf Einladung des Demokratischen Gesellschaftszentrums zu feiern. In Ansprachen wurde daran erinnert, dass die Ideologie der PKK nicht mehr nur in den Bergen und in den Kerkern existiere, sondern sich auf die ganze Welt verbreitet habe.

Fackelmarsch in Bellinzona


In Bellinzona in der Schweiz fand ein Fackelmarsch anlässlich des 45. Gründungsjubiläums statt. Die Aktivist:innen forderten die Freiheit von Abdullah Öcalan. Auf der Demonstration wurde für die zentrale Feier am 2. Dezember in Luzern mobilisiert.

Viele Feiern in Frankreich

In Frankreich fanden Feiern in Straßburg, Montpellier, Mantes-la-Jolie, Marseille und Bordeaux statt. Unzählige Menschen versammelten sich zu Redebeiträgen, Liedern, Feiern und zum Protest für die Freiheit von Abdullah Öcalan und gegen die Kriminalisierung der Freiheitsbewegung. An den Veranstaltungen nahmen viele kurdische Politiker:innen und Vertreter:innen der kurdischen Diaspora teil.

Straßburg


Montpellier


Mantes-la-Jolie


Marseille


Bordeaux


Italien: Gedenken an Gründung der PKK und gefallenen Internationalisten


In Turin in Italien fand ebenfalls eine Gründungsfeiern der PKK statt. Auf der Feier wurde des Internationalisten Tekoşer Piling (Lorenzo Orsetti) gedacht. Sein Vater Alessandro Orsetti und die Journalistin Laura Schrader hielten eine gemeinsame Rede. Orsetti erklärte: „Mein Sohn war ein fortschrittlicher, revolutionärer, antifaschistischer Mensch. Er stand auf der Seite der Unterdrückten. Als der IS, die paramilitärische Truppe des Faschisten Erdogan, in Kurdistan auftauchte und die Kurden angriff, ging mein Sohn nach Rojava, um die Revolution zu verteidigen.” Nach Alessandro Orsetti sagte die Journalistin Laura Schrader: „Die PKK bedeutet eine Renaissance des Nahen Ostens.”

Viele Menschen begehen PKK-Gründung in Aarschot


In Aarschot in Belgien nahmen weit über tausend Menschen an einer Feier teil. Nach einer Schweigeminute sprach der Ko-Vorsitzende von KONGRA GEL, Remzi Kartal, über die Bedeutung des Tages und sagte: „Vor dem Erscheinen der PKK herrschte in ganz Kurdistan Verzweiflung und Demoralisierung. Die Besatzer hielten ihre Herrschaft über Kurdistan in jeder Hinsicht aufrecht. Es gab eine Flucht aus der kurdischen Identität. Deshalb sprechen wir von dem Tag unserer Wiederbelebung. Das erste, was Rêber Apo und seine Freundinnen und Freunde taten, war, den Kolonialismus und die Besatzung in den Köpfen zu zerstören und auf diese Weise eine Grundlage zu schaffen. Wenn wir uns als Genossinnen und Genossen von Rêber Apo verstehen und unsere Vergangenheit und die Realität der PKK kennen, müssen wir Einsatz zeigen. Dank dieser Partei erkannten die Frauen sich selbst und wurden so zu einer militärischen Macht. Heute sehen wir die PKK an der Spitze der Völker in ganz Kurdistan. Die Parole ‚Jin Jiyan Azadî‘ ist über unser Land hinausgegangen und zu einer weltweiten Losung geworden. Wegen des Widerstands von Rêber Apo und der PKK gehen die Besatzungsstaaten gegen die Kurden vor und begehen einen Genozid. Heute sind wir Vorreiter für ein freies Leben. Ebenso sagen wir, dass die Niederlage des türkischen Staates und aller Invasionstruppen in Kurdistan durch die Einheit der Kurdinnen und Kurden und den Aufbau eines freien Lebens erreicht werden wird. Wir führen unsere gesamte Arbeit auf der Grundlage der Kampagne ‚Freiheit für Öcalan, Lösung der kurdischen Frage‘ durch. Das ist die Losung dieser Zeit. Wir müssen die an 74 Orten gestartete Kampagne für Rêber Apo, eine Zahl, die sein Alter repräsentiert, in jeder Hinsicht unterstützen und sie noch weiter verstärken. Wir sagen, dass der Tag kommen wird, an dem wir alle zusammen Rêber Apo in der Hauptstadt unseres Landes empfangen werden. Auf dieser Grundlage begehen wir den Gründungstag unserer Partei."

PKK-Gründungsjubiläum in Sydney


Auch im australischen Sydney wurde die Gründung der PKK gefeiert. Viele Menschen versammelten sich in einem Festsaal auf Aufruf der Australischen Föderation der Kurdischen Gesellschaft. Die Menschen hörten Redebeiträge, riefen Parolen und feierten bei Konzerten verschiedener Musiker:innen bis in die Nacht.