Vierter Tag der Proteste im Iran

Die Straßenproteste im Iran und in Rojhilat (Ostkurdistan) haben gestern in mehreren Städten bis in die Nacht angehalten.

Die am Donnerstag in der nordiranischen Stadt Meşhed begonnenen Straßenproteste haben sich auf den gesamten Iran ausgeweitet. Es handelt sich um die größten Proteste seit der Reformbewegung im Jahr 2009. Zu Beginn der Aufstände ging es den Protestierenden um wirtschaftliche Forderungen, inzwischen richten sie sich gegen das iranische Regime insgesamt.

In Dirûd in der Provinz Loristan wurden am gestrigen Abend zwei Menschen getötet, als Sicherheitskräfte auf eine Menschenmenge schossen. Anschließend wurden mehrere amtliche Gebäude angezündet. Das Gouverneursamt der Provinz bestätigte den Tod zweier Demonstranten, gab jedoch an, die Sicherheitskräfte seien an dem Vorfall nicht beteiligt gewesen. Vielmehr gebe es Hinweise auf eine Beteiligung des IS.

In Kirmanşan wurden gestern 20 Personen festgenommen und in die Zentrale des iranischen Geheimdienstes Itlaat gebracht. Der Provinzgouverneur bestätigte die Festnahmen und erklärte, einige seien bereits wieder freigelassen worden.

Weiterhin wurde bekannt, dass an mehreren Orten im Iran Telefon- und Internetverbindungen gekappt wurden. Die Proteste werden hauptsächlich über die sozialen Medien organisiert und verbreitet.

Auch für heute gibt es Aktionsaufrufe aus zahlreichen Städten.

ANF berichtete: