In der letzten Woche, zwischen dem 6. und 12. Dezember, fanden an verschiedenen Orten in Deutschland Veranstaltungen der Reihe „Jin, Jiyan, Azadî - Gemeinsam verteidigen wir das Leben!“ statt. Im Rahmen der feministischen Kampagne Women Defend Rojava wurde dazu mobilisiert und über ganz Deutschland verteilt wurden in bisher acht verschiedenen Städten, darunter Riedlingen, Bochum, Clenze, Bonn, Berlin, Nürnberg, Ingolstadt und Bamberg, Veranstaltungen organisiert.
An den verschiedenen Orten kamen jeweils zwischen 10 und 70 Personen zusammen, um sich über die aktuelle Situation in den vier Teilen Kurdistans sowie die Errungenschaften der Revolution, vor allem der Frauenrevolution, in Kurdistan zu informieren. Wichtiger Ausgangspunkt war dabei der aktuelle Angriffskrieg, der sich in Kurdistan immer weiter intensiviert, und die Frage, inwiefern die deutsche Bundesregierung Mitverantwortung in diesem Krieg trägt.
Unter dem Slogan „Jin, Jiyan Azadî" wurden sowohl dessen Bedeutung und Ursprung in der Philosophie Abdullah Öcalans und der kurdischen Frauenbewegung thematisiert sowie die Errungenschaften der Frauenrevolution in Kurdistan. Dabei waren die momentanen Entwicklungen in Ostkurdistan (Rojhilat) und dem Iran sowie die Revolution in Rojava / Nord- und Ostsyrien Beispiele, die weltweit viele Bewegungen inspirierten und an die die Teilnehmer:innen der Veranstaltungen immer wieder anknüpften.
Anhand des Feminizids und der gezielten Ermordung der vier Frauen Jina Mahsa Amini, Nagihan Arkasel, Hediye Abdullah und Jiyan Tolhildan wurde nochmal deutlich gemacht, inwiefern die Angriffe auf Kurdistan auch gezielte Angriffe auf den feministischen Kampf für ein freies und selbstbestimmtes Leben sind. Jede Einzelne von ihnen steht mit ihrem Kampf und Leben für die verschiedenen Realitäten und Ebenen der Frauenrevolution in Kurdistan, die bis in die ganze Welt strahlt.
Im Anschluss an die Vorträge gab es angeregte Diskussionen über die Inhalte und Möglichkeiten, wie wir hier vor Ort aktiv werden können. „Wir müssen mehr und breiter über die Zusammenhänge zwischen der Revolution in Kurdistan und die Angriffe auf diese und uns als in Deutschland lebende Menschen reden und sie verstehen. Zum einen über unsere Verantwortung hier, auf den Krieg bezogen, aber auch was wir von der Revolution lernen können“, so eine der Referentinnen von Women Defend Rojava. An einigen Orten gab es gemeinsame Gespräche über Aktionen, um auf den aktuellen Angriffskrieg in Kurdistan aufmerksam zu machen. Daneben bestand auch viel Interesse daran, sich über die Veranstaltungen hinaus weiterhin im feministischen Rahmen zu vernetzen und den gemeinsamen feministischen Kampf in Verbindung mit der Frauenrevolution in Kurdistan zu vertiefen.
Es folgen weitere Veranstaltungen unter dem Titel „Jin, Jiyan, Azadî - gemeinsam verteidigen wir das Leben!“. So findet am 16. Dezember im Newcomer Café in der Budapesterstr 16 in Rostock eine Veranstaltung statt. Ab 19 Uhr gibt es Essen (Küche für alle, Küfa), um 20 Uhr einen Vortrag.