US-Botschaft: Mögliche Terroranschläge in der Türkei

Die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara soll „glaubhafte Berichte“ über geplante Terroranschläge und Entführungen haben. Die Visa-Vergabe der USA in der Türkei wurde vorübergehend eingestellt.

Die US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara hat nach eigenen Angaben „glaubhafte Berichte über mögliche Terroranschläge“ auf Urlaubsgäste erhalten. Das teilte die Botschaft am Freitag in einer Erklärung auf ihrer Webseite mit. Die Warnung gelte für den Raum Istanbul und das Generalkonsulat der Vereinigten Staaten, aber auch für andere Regionen. Die USA haben ihre Botschaft und ihre Konsulate in der Türkei inzwischen angewiesen, Konsulardienste vorübergehend einzustellen. Die Aussetzung der Visa-Dienste betrifft alle diplomatischen Vertretungen in dem Land.

Laut der Berichte seien neben möglichen Terroranschlägen offenbar auch Entführungen geplant. Staatsangehörige der USA seien angehalten, besonders achtsam zu sein an Orten, wo sich US-Amerikaner*innen und andere ausländische Bürger*innen aufhalten. Die Warnung beziehe sich vor allem auf große Bürogebäude und Einkaufszentren, so die US-Botschaft in Ankara. Auch sollten große Menschenansammlungen vermieden werden.

Die US-Vertretungen in der Türkei waren schon mehrfach das Ziel von Anschlägen oder Anschlagsdrohungen. So wies die US-Regierung im Jahr 2016 alle zivilen Angehörigen ihrer Diplomaten in Istanbul an, das Land wegen einer wachsenden Anschlagsgefahr zu verlassen. Extremisten würden versuchen, Amerikaner*innen in ihren Wohnvierteln in Istanbul anzugreifen. Im März 2018 wurde die US-Botschaft in Ankara wegen einer Anschlagsgefahr geschlossen. Damals wurden laut Medienberichten vier mutmaßliche irakische Mitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) in der Schwarzmeerstadt Samsun wegen des Verdachts, einen Anschlag auf die Botschaft geplant zu haben, festgenommen.