Urgent Action von AI wegen Folter in Xelfetî
Amnesty International hat dazu aufgerufen, mit Briefen an den türkischen Innenminister Süleyman Soylu gegen die Folter und Inhaftierungen in der nordkurdischen Stadt Xelfetî zu protestieren.
Amnesty International hat dazu aufgerufen, mit Briefen an den türkischen Innenminister Süleyman Soylu gegen die Folter und Inhaftierungen in der nordkurdischen Stadt Xelfetî zu protestieren.
Wie wir bereits berichteten, wurden in Xelfetî (Halfeti) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) nach einem Gefecht, bei dem ein Mitglied einer Sondereinheit der türkischen Polizei getötet wurde, 47 Personen festgenommen. Die Festgenommenen wurden unter anderem mit Elektroschocks gefoltert und schwer misshandelt. Am 24. Mai sind 22 von ihnen, darunter drei Minderjährige, freigelassen worden. Die übrigen Betroffenen wurden inhaftiert oder befinden sich weiter in Gewahrsam bei der Antiterrorpolizei. Die Berichte und Spuren schwerer Folter an den Freigelassenen legen nahe, dass die übrigen weiterhin schwer misshandelt werden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) ruft in einer Dringlichkeitsaktion auf, Briefe an den türkischen Innenminister Soylu zu schicken. Sie fordert sofortigen Zugang zu den Gefangenen und eine unabhängige medizinische Behandlung von ihnen.
Nach Informationen von Anwälten, die AI vorliegen, haben viele der Festgenommenen Kopfverletzungen, Schnitte und Prellungen an Gesicht, Beinen und Körper erlitten. Die Anwälte sollem zudem genähte Kopfwunden bei einigen der Betroffenen festgestellt haben. Auf Bildern konnte beobachtet werden, wie die Gefangenen auf dem Boden des Kommandopostens der Jandarma in der Kreisstadt Hewenc (Bozova) mit den Händen auf dem Rücken gefesselt liegen mussten. Die Anwälte berichteten gegenüber AI, dass Militärpolizisten die Festgenommenen wiederholt getreten und geschlagen haben. Während des Verhörs in einem abgedunkelten Raum seien weitere Schläge erfolgt. Es wird von Stromschlägen an den Genitalien berichtet. Auch Informationen, die ANF vorliegen, bestätigen diese Anschuldigungen.