Ununterbrochene Efrîn-Proteste in Europa

Seit vier Tagen ist die kurdische Bevölkerung in europäischen Städten auf der Straße und fordert die Beendigung der Angriffe des türkischen Staates auf Efrîn.

Gestern wurden Protestaktionen aus Ticino, Genf, Bern, Wien, Bonn, Hamburg, Freiburg, Hannover, Leipzig sowie aus Brüssel, Athen, London, Sussex, Cardiff und Newport gemeldet.

In der Schweiz versammelten sich Demonstranten vor dem Tessiner Kantonsparlament und riefen Parolen. Anschließend betraten sie das Gebäude und rollten während einer Parlamentssitzung Transparente aus.

In Genf versammelte sich eine Menschenmenge vor dem UN-Gebäude, um gegen die türkische Besatzungsoperation in Efrîn zu protestieren und die UN zum Handeln aufzufordern. In einem Redebeitrag verurteilte der Ko-Vorsitzende des NCDK-Genf, Salih Sağlam, das Schweigen der Weltgemeinschaft und erklärte: „Gestern noch wurde den Kurden für ihren Kampf gegen den IS applaudiert und heute wird zu den Angriffen des türkischen Staates und seiner Söldner auf Efrîn geschwiegen. Es dürfte bekannt sein, dass die Kurden sich in ihrem Kampf niemals auf eine andere Macht verlassen haben. Sie werden auch in Zukunft unabhängig bleiben. Sie werden jedoch nicht vergessen, wer sie verraten hat. Wir leisten in Efrîn Widerstand und werden wie in Kobanê siegen.“

In Bern fand eine Demonstration vom Helvetia-Platz zum russischen Konsulat statt.

Auch in Wien zogen Demonstranten vor das russische Konsulat. Für heute ist eine Protestaktion vor dem Außenministerium geplant.

An einer Aktion in Freiburg beteiligten sich über 300 Personen.

 

Auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen griffen türkische Faschisten eine kurdische Aktion des zivilen Ungehorsams an. Es kam zu tätlichen Auseinandersetzungen, die Polizei setzte Pfefferspray ein.

 

In Leipzig wurden in der vorvergangenen Nacht die Scheiben einer DITIB-Zentrale eingeworfen und „PKK, YPG, YPJ, Efrîn“ an die Wand gesprüht. Die DITIB-Zentrale in Leipzig ist für ihre gute Zusammenarbeit mit dem türkischen Geheimdienst MIT bekannt. In einem in sozialen Netzwerken kursierenden Bekennerschreiben wird auf den Aufruf „Hands off Efrîn“ verwiesen.

In Großbritannien fanden Protestaktionen in Sussex, Cardiff und Newport in Wales sowie in London statt.

 

In der belgischen Hauptstadt Brüssel hielt der kurdische Politiker Kemal Aktaş bei einer Kundgebung eine Ansprache, in der er darauf verwies, dass es Erdoğan in Efrîn darum gehe, den Widerstand des kurdischen Volkes zu brechen. Heute findet in Brüssel eine Protestaktion vor dem russischen Konsulat statt.

 

Bei einer Demonstration in Athen wurden vor der russischen Botschaft Erdoğan-Bilder verbrannt.

In Kopenhagen führte der Frauenrat Sêvê eine Kundgebung vor dem Parlament durch, während zeitgleich Informationsdossiers im Parlament vorgelegt wurden. Für heute ist eine Protestaktion vor dem UN-Gebäude in Kopenhagen geplant.