Abschied von Xatar: Der kurdische Deutschrapper wurde beigesetzt

Rund 1.000 Menschen erwiesen ihrem Idol und Freund, dem Rapper Xatar, heute Morgen auf dem Bonner Nordfriedhof die letzte Ehre. Er ist vergangene Woche tot aufgefunden worden. Mit seiner Musik und seiner Lebensgeschichte hat er unzählige Menschen geprägt.

Trauergemeinde in Bonn

Die Beerdigung des bekannten Rappers Xatar fand am Donnerstagmorgen, dem 15. Mai, auf dem Bonner Nordfriedhof statt. Xatar war am 8. Mai 2025 in Köln verstorben aufgefunden worden. Die Beerdigung war eine letzte Zusammenkunft, die viele Erinnerungen an den Menschen weckte, der mit bürgerlichem Namen Giwar Hajabi hieß und mit seiner Musik und seiner Lebensgeschichte unzählige Menschen prägte.

Trauerfeier in engem Kreis

Trotz der großen Bekanntheit Xatars war die Beerdigung im Vorfeld nicht breit angekündigt worden. Dennoch versammelten sich rund 1.000 Trauernde, die ihrem Idol und Freund die letzte Ehre erwiesen. Darunter befanden sich zahlreiche junge Menschen, die höchstwahrscheinlich mit seiner Musik aufgewachsen sind und ihn als Künstler und Unternehmer schätzten. Die Atmosphäre war von einer Mischung aus tiefer Trauer und Respekt geprägt.

Die Trauerfeier hat bereits am Mittwoch in der Al-Muhajirin-Moschee in Bonn stattgefunden, wo enge Freund:innen wie der Rapper SSIO dem verstorbenen Künstler die letzte Ehre erwiesen und seinen Sarg in die Moschee trugen. Dort fand ein islamisches Gebet statt, bevor der Sarg zur Beerdigung gebracht wurde.

Ergreifender Abschied

Am Donnerstagmorgen begann die Beerdigung auf dem Nordfriedhof. Trotz der gemeldeten Schätzungen, dass bis zu 6.000 Menschen erwartet werden könnten, war die tatsächliche Zahl mit rund 1.000 Personen niedriger. Der Ort war jedoch von einer ergreifenden Stimmung geprägt. Viele von Xatars Fans, die sich stark mit seiner Musik identifizierten, versammelten sich in einer langen Trauerprozession, die den Sarg des Rappers begleitete.

Unter den prominenten Trauergäst:innen waren auch kurdische Künstler:innen wie Xelîl Xemgin sowie der deutsch-kurdische Boxer Ismail Özen.

Besonders ergreifend war die stimmliche Begleitung der Trauerfeier. Die Stimme von Xatars Mutter, die immer wieder in klagenden, traditionellen Soranî-Kurdisch-Liedern erklang, berührte die Herzen der Anwesenden.

Bewegtes Leben

Die Beerdigung endete nach etwa zwei Stunden. Die Trauernden gingen in Stille auseinander, jede:r in Gedanken an den Menschen, der als Gangster-Rapper und erfolgreicher Unternehmer die deutsche Hip-Hop-Szene nachhaltig prägte. Xatar, der 43 Jahre alt wurde, war nicht nur wegen seiner Musik bekannt, sondern auch aufgrund seines spektakulären Raubüberfalls im Jahr 2009, bei dem er einen Goldtransport überfiel und eine Beute von rund 1,8 Millionen Euro erlangte. Die darauf folgende Haftstrafe und seine späteren Erfolge als Unternehmer und Musiker trugen zu seinem Mythos bei.

Die genauen Umstände seines Todes sind noch immer nicht vollständig geklärt, doch es wird erwartet, dass die Ergebnisse einer Obduktion und eines toxikologischen Gutachtens in den kommenden Wochen weitere Antworten bringen werden.

Die Beerdigung war ein würdiger Abschluss für einen Künstler, der viele junge Menschen mit seinen Texten und seiner Geschichte beeinflusste und inspirierte.