Untersuchungen im deutschen Generalkonsulat in Hewlêr eingeleitet

Nachdem bekannt wurde, dass Mitarbeiter des deutschen Generalkonsulat in Hewlêr gegen hohe Geldbeträge manipulierte Visa ausstellten, hat nun die Berliner Staatsanwaltschaft Untersuchungen eingeleitet.

Mitarbeiter des deutschen Generalkonsulats in Hewlêr (Erbil) haben wohl mit einem illegalen Schmugglerring in Südkurdistan zusammengearbeitet und gegen hohe Geldsummen Geflüchteten aus Syrien manipulierte Visa für die Einreise nach Deutschland ausgestellt.

Zwischen August und Dezember 2017 haben auf diese Weise in 25 bekannten Fällen Syrerinnen und Syrer gegen eine Zahlung von rund 12.000 Euro die Einreiseerlaubnis nach Deutschland erhalten. Die Dunkelziffer könnte allerdings weitaus höher liegen.

Nachdem gestern Spiegel Online über den Korruptionsskandal im deutschen Konsulat berichtete, räumte auch das Auswärtige Amt ein, dass es „Unregelmäßigkeiten" bei der Visavergabe in Hewlêr gab. Der letzte Fall in diesem Zusammenhang gehe zurück auf den Dezember 2017. Die Ermittlungsbehörden seien eingeschaltet, wie das Auswärtige Amt versichert.

Das deutsche Generalkonsulat in Hewlêr war im Jahr 2009 unter Teilnahme des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier eröffnet worden.