Die Türkeibeauftragte der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW, Gisela Penteker, spricht in der heutigen Ausgabe von Çira Report über die Delegationsreise zur Untersuchung der Chemiewaffeneinsätze durch die türkische Armee in Südkurdistan.
In der heutigen Ausgabe der Sendung Çira Report hat die Moderatorin Ayfer Özdogan die Allgemeinmedizinerin Gisela Penteker von der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW und den Aktivisten Imam aus Hannover zu Gast. Zum Thema der Sendung teilt die Redaktion mit:
„Im April 2021 begann der türkische Staat damit, unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung die Berge in Sürdkurdistan zu bombardieren und kurdische Kämpfer:innen anzugreifen. Recht schnell warfen die HPG (Volksverteidigungseinheiten) dem türkischen Staat vor, völkerrechtswidrige chemische Waffen gegen die Guerilla, aber auch gegen Zivilist:innen einzusetzen. Fotos und Videoaufnahmen wurden veröffentlicht, die zeigen, wie aus den Bergen farbiger Rauch aufsteigt, aber auch belegen, dass die türkische Armee Behälter für Chemikalien nach ihren Aktionen zurückließ. Diese Vorwürfe fanden in den internationalen Medien leider wenig bis kein Gehör. In der kurdischen Gesellschaft aber herrscht seit Bekanntwerden der Vorwürfe Aufruhr und Unruhe, überall in der Welt demonstrieren Kurdinnen und Kurden gegen die Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft.
Im September diesen Jahres, als die Vorwürfe immer lauter wurden, unternahm die Ärzteorganisation IPPNW eine Delegationsreise nach Südkurdistan, um den den Vorwürfen nachzugehen, Bildmaterial zu sichten und Proben zu entnehmen und bewerten. Im Oktober wurde dann ein Bericht veröffentlicht, welcher diese Vorwürfe in Teilen bestätigt sieht und eine unverzügliche unabhängige internationale Untersuchung als notwendig erachtet.
Mit unserer heutigen Gästin Dr. med. Gisela Penteker, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Türkeibeauftragte der Deutschen Sektion der IPPNW, werden wir über die Delegationsreise und die in dem Bericht festgehaltenen Ergebnisse sprechen. Unser Gast Imam, ein kurdischer Aktivist aus Hannover, wird sich zum Umgang der kurdischen Community mit diesen Vorwürfen äußern und der Frage widmen, weshalb das Schweigen der internationalen Staatengemeinschaft doch so laut ist.“
Die Sendung am 10. November beginnt um 20 Uhr und kann live über den Stream http://www.elahmad.com/tv/kurdish-tv-online.php?id=Cira verfolgt werden, nachträglich auch über den YouTube-Kanal von Çira TV, über die Eingabe Çira Report. Zur Playlist der Sendung geht es hier entlang: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6P1E13_gg5ke8eLPi41dRQFuIGvNBtMo
