Türkische Medien und Krieg

Medien in der Türkei stärken mit ihrer Kriegspropaganda Erdoğan den Rücken.

Während ein beim Versuch der Invasion von Efrîn verletzter Soldat erklärte: „Wir haben drei Tage mit Flugzeugen und Panzern bombardiert und konnten nicht einmal 200 Meter vorrücken“, stärken die türkischen Medien Erdoğan den Rücken und bringen Überschriften wie „Wir werden bis zum Irak vorrücken“.

Die von der Türkei und ihren dschihadistischen Söldnern auf Efrîn begonnene Besetzungsoperation taumelt von einem Fiasko ins Nächste, aber die türkischen Medien pflastern den Weg Erdoğans zum Faschismus indem sie versuchen, die Öffentlichkeit zu betrügen. Täglich wird das Ziel der Operation ausgeweitet.

Gestern hatte Erdoğan erklärt, dass die türkischen Truppen bis zur irakischen Grenze vorstoßen werden und gleich verbreiten die türkischen Medien unisono Landkarten und Skizzen zur Besetzung von ganz Kurdistan.

Die Zeitung der „Weißen Türken“ Hürriyet titelte „Bis zum Irak“ und vergaß auch nicht, Werbung für die nationale Waffenproduktion zu machen.

Sabah, als Flaggschiff der staatlichen Propagandamedien, nahm zur Überschrift: „Wir werden bis zur irakischen Grenze vorrücken“ und unterließ es auch nicht entgegen der Tatsache, dass die Operation der türkischen Armee immer noch nicht vorrücken konnte, Erdoğan mit den Worten zu zitieren: „Wenn wir wollen, dann ist die Operation in wenigen Tagen abgeschlossen, aber …“

Ein anderes Organ der Boulevard-Medien, die Zeitung Star, nahm zur Überschrift: „Wir werden bis zur irakischen Grenze nicht stoppen“, und auch Ahmet Davutoğlus Zeitung „Karar“ wählte den Titel: „Bis zur irakischen Grenze“. Ebenso Yeni Şafak, auch sie kündigte an: „Von Afrin zur irakischen Grenze“. Die fraglichen Zeitungen haben diese Ambitionen mit Karten klar skizziert.

Da viele Zeitungen in den Überschriften glichen, fiel die Zeitung Milliyet dadurch auf, dass sie Erdoğans Worte „Wir gehen nicht zu Besetzung dorthin“, in den Vordergrund stellte.

Die Zeitung Akşam Zeitung titelte vollkommen realitätsfern mit „Terroristenjagd in den Tunneln von Burseya“. Akşam meint mit den „Burseya“ den Gipfel Qestel Cindo, der eines der Ziele der türkischen Soldaten und seiner dschihadistischen Söldner ist. Immer wieder hatte die Medien behauptet, der türkische Staat hätte den Gipfel erobert. Allerdings haben die QSD erst gestern aktuelle Aufnahmen von dort, der von der regionalen Bevölkerung auch Çiyayê Parsê genannt wird, veröffentlicht.

Zur „Information“ der Medien wurde vom türkischen Geheimdienst MIT und der Abteilung für Spezialkriegsführung ein Informationszentrum gegründet, das die Öffentlichkeit mit Fotos und Bildern „informiert“. Auf diese Weise versucht der türkische Staat die Stimmung für den Krieg in der Bevölkerung zu steigern. Vergessen wird dabei ebenfalls nicht, täglich Werbung für ihre Waffen zu schalten. Sie versuchen mit ihren virtuellen „Siegen“ die Öffentlichkeit vergessen zu machen, dass sie trotz des Einsatzes jeder Art von Technik in den letzten acht Tagen keinerlei Fortschritt bei ihrer Operation verzeichnen konnten.