Türkei: Prozess gegen Friedens-Akademiker geht weiter

Das Verfahren gegen Akademikerinnen und Akademiker in der Türkei, die den Aufruf „Wir werden nicht Teil dieses Verbrechens sein“ unterzeichnet haben, geht weiter.

Das Verfahren gegen Akademikerinnen und Akademiker, die im Januar 2016 den Aufruf „Wir werden nicht Teil dieses Verbrechens sein“ gegen die Massaker an der Zivilbevölkerung Nordkurdistans unterzeichnet haben, werden fortgesetzt. Vor dem 35. Schwurgerichtshof von Istanbul findet heute ein Prozess gegen vier Angeklagte von den Universitäten Galatasaray, Kemerburgaz, Nişantaşı und Kadir Has statt. Gleichzeitig stehen drei weitere Akademiker von der Bilgi-Universität und der Universität Pennsylvania vor dem 25. Schwurgerichtshof von Istanbul.

„Die Forderung nach Frieden ist keine Straftat“

Vor Beginn der Verhandlung fand eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude statt, an der auch der Ko-Sprecher des Demokratischen Kongresses der Völker (HDK) Onur Hamzaoğlu teilnahm. Die Protestierenden hielten ein Transparent mit der Aufschrift: „Frieden ist unser Recht, die Forderung nach Frieden ist keine Straftat und kann nicht verurteilt werden“.

Im Namen der Akademiker für den Frieden hielt Yonca Demir eine Ansprache, in der sie erklärte, Kritik am Staat sei keine Straftat, sondern im Gegenteil ein Recht. Demir kündigte außerdem an, weiterhin überall für ein Leben in Frieden einzutreten. Nach der Kundgebung gingen die Akademikerinnen und Akademiker ins Gericht, um den Prozess zu beobachten.