„Türkei ist längst kein Reiseziel mehr“
Die Freie Kurdische Gemeinde Berlin ruft für Donnerstag zum Protest gegen den Besuch der türkischen Minister Çavuşoğlu und Ersoy in der Bundeshauptstadt auf und erklärt, dass die Türkei kein Urlaubsland ist.
Die Freie Kurdische Gemeinde Berlin ruft für Donnerstag zum Protest gegen den Besuch der türkischen Minister Çavuşoğlu und Ersoy in der Bundeshauptstadt auf und erklärt, dass die Türkei kein Urlaubsland ist.
Am Donnerstag werden der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und der türkische Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy nach Berlin reisen, um mit dem deutschen Außenministerium über die Aufhebung der Reisewarnung für die Türkei zu verhandeln. Die Freie Kurdische Gemeinde Berlin ruft für zwölf Uhr zu einer Kundgebung am Auswärtigen Amt (Werderscher Markt 1, 10117 Berlin) auf:
„Wir werden die türkischen Regierungsvertreter mit Protesten empfangen! Denn während der türkische Außenminister in diesem Jahr unbedingt deutsche Touristen in seinem Land empfangen will, führt seine Armee weiterhin ihre schmutzigen Kriege in Kurdistan. Wie zuletzt in Südkurdistan/Nordirak bombardiert die türkische Luftwaffe immer wieder zivile Siedlungsgebiete und macht sich für den Tod von Zivilisten verantwortlich. Türkische Soldaten besetzen darüber hinaus weiterhin mit ihren dschihadistischen Partnern Teile Nordsyriens, wo sie ein Terrorregime etabliert haben und aus denen täglich von Kriegsverbrechen berichtet wird. Und gegen die kurdische und demokratische Opposition im Land geht das AKP-Regime ununterbrochen mit diktatorischen Mitteln vor, um sie handlungsunfähig und mundtot zu machen. Wir sind deshalb auch jenseits Corona-Pandemie davon überzeugt, dass die Türkei längst kein Reiseziel mehr für deutsche Touristen sein sollte. Denn jeder Euro, der bei einer Reise in die Türkei dort ausgegeben wird, fließt in die Kassen des autoritären und kriegstreibenden AKP-Regimes.
Doch selbst für diejenigen, die das Kriegsgeschehen in Kurdistan nicht sehen wollen, ist die Türkei in Zeiten von Corona kein gutes Reiseziel! Die offiziellen Infektionszahlen des türkischen Gesundheitsministeriums gelten als suspekt. Mitglieder der Ärztekammer, die gerade anfangs ihre Zweifel an den staatlichen Verlautbarungen zur Corona-Krise äußerten, wurden schnell mundtot gemacht. Die Zahl der durchgeführten Corona-Tests ist auf einem konsequent niedrigen Niveau. Und im Falle einer Infektion droht die Zwangsbehandlung mit dem umstrittenen Malaria-Medikament Hydroxychloroquin.
Deshalb fordern wir: Reist nicht in die Türkei! Boykottiert die Türkei als Urlaubsland! Protestiert mit uns gegen das AKP-Regime!“