Tödlicher Luftangriff auf Kolber in Grenzgebiet

Bei einem mutmaßlich türkischen Luftangriff auf eine Gruppe Kolber in Soma Bradost nahe Ûrmiye sind mindestens zwei Lastenträger ums Leben gekommen, zwei wurden verletzt. Insgesamt acht sollen sich in türkischer Polizeihaft befinden.

Bei einem mutmaßlich türkischen Luftangriff auf eine Gruppe von Lastenträgern in der Nähe von Soma Bradost bei Ûrmiye in Ostkurdistan sind am Montag mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, weitere zwei wurden verletzt. Zudem sollen acht Personen auf türkisches Staatsgebiet nach Wan (tr. Van) gebracht und festgenommen worden sein, meldet die in Südkurdistan ansässige Agentur RojNews.

Die Gruppe soll sich unweit des Dorfes Kuranî aufgehalten haben, als Kampfflugzeuge das Gebiet bombardierten. Die Strecke wird regelmäßig von Kolbern benutzt. Hinweise zum genauen Aufenthaltsort der Lastenträger, die über die Grenze verschleppt worden sein sollen, liegen bisher nicht vor. Unklar ist zudem, wo sich die getöteten und verletzten Kolber befinden.

Kolber sind Lastenträger, die Handelswaren über die Staatsgrenzen in Kurdistan bringen. Für viele Menschen insbesondere in Ostkurdistan ist diese ebenso schwere wie gefährliche Arbeit die einzige Verdienstmöglichkeit. Kolber werden sowohl von türkischen als auch von iranischen Sicherheitskräften systematisch und willkürlich angegriffen. Die Tötung der Grenzhändler wird strafrechtlich nicht verfolgt.